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Manichäismus

 
       
  Manichäismus, eine gnost. Weltreligion (Gnosis), die im 3. Jh. von dem Perser Mani gegründet wurde. Trotz schwerer Verfolgungen hatte sie viele Anhänger von Spanien bis China und war zeitweilig ein gefährlicher Konkurrent für das Christentum. Der M. besteht aus christl.-gnost., buddh. und zoroastischen Elementen. Grundlegend ist ein Dualismus von Licht und Finsternis, an denen der Kosmos und der Mensch jeweils Anteil haben. Die Erlösung des Menschen kann nur stattfinden, wenn er sich seines Lichtanteils bewußt wird, was nur durch strenge Askese möglich ist. Nur wenige Auserwählte, die sich schon äußerlich durch weiße Gewänder von den übrigen Anhängern unterscheiden, erfüllen diese Bedingungen. Am Weltende wird ein Brand den anfänglichen Dualismus von Geist und Materie wiederherstellen. Der M. beeinflußte die Katharer (Albigenser).

Manichäismus Gnosis

Manichäismus, nach ihrem Stifter, dem Perser Mani (216-276), benannte spätgnostische Religionsgemeinschaft, die sich auf dem Wege der Missionierung bis nach China und Spanien ausbreitete. Bis zum Ende des 19. Jh.s waren die Werke des Augustinus und kirchliche Abschwörungsformeln die wichtigsten Quellen für das Studium des M. Seit der Zeit wurden syrische, arab., koptische u. a. Quellen bekannt, aber außer einigen Briefen keine vollständige Schrift von Mani selbst. Der M. war eine synkretistische Religion, charakterisiert durch eine dualistische Diesseitsordnung, die einem monistischen Jenseits gegenübersteht. Das Diesseits ist die Bühne für den Kampf des Guten (Licht) gegen das Böse (Finsternis); aber auch jedes Individuum selbst ist eine solche Bühne, der Erlösungsweg des einzelnen führt aus der Dunkelheit zum Licht. Die Gemeinde zerfiel in Elekten (Erwählte) und Laien. Die Elekten führten ein asketisches Leben: Zölibat, Weinverbot, Vegetarismus. Mysterien, Meditation und Seelenaufstiegsrituale waren für den M. wesentlich. — Die einstige Weltreligion hielt sich in China bis ins 14. inwieweit im mittelalterlichen Europa in bestimmten Sekten wie den Bogomilen, Katharern u. a. der M. weiterlebte, ist umstritten.
Manichäismus, die Lehre des Mani, der an den absoluten Dualismus von Licht und Finsternis glaubte und der Überzeugung war, die Welt sei von Saklas, dem Herrscher der Finsternis, erschaffen worden. Nach Manis Auffassung waren Adam und Eva die Abkömmlinge der beiden Dämonen Askalun und Namrael, und er selbst wollte als spiritueller Führer das Licht in der Menschheit auf ähnliche Weise entzünden wie einst Ormuzd-Jesus. Seiner Meinung nach hatte sich die wahre gnostische Christenheit schon frühzeitig zerstreut, und er war von Parakleten, dem Geist der Wahrheit, dazu berufen, sie wieder zusammenzuführen. Die orthodoxen Kirchenväter waren anderer Ansicht und verboten um 600 seine Lehren. Der Manichäismus konnte sich allerdings weiter ausbreiten und machte allmählich seinen Einfluß auf die Bogomilen, Katharer und andere ketzerische Sekten des Mittelalters geltend. auch Ketzerei.
 
 

 

 

 
 
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