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Katharer

 
       
  Katharer, griech.: »Reine«; eine Sekte, die in Italien Gazzari und in Frankreich Albigenser hieß.

griechisch für „die Reinen". Unter dem Namen K. faßt man verschiedene christliche Sekten, so z. B. Albigenser, p Bogumilen oder Waldenser zusammen. Sie lebten etwa vom 10. bis zum 15. Jahrhundert, vor allem im Süden Frankreichs. Das Katharertum vertrat einen strengen Dualismus. Die materielle Welt wird in ihm als negativ gesehen, Erlösung könne nur dadurch erfolgen, daß sich die Seele vom Körper befreie. Die K. war gegen Ehe und Sex und ernährten sich rein vegetarisch. Sie verabscheuten einen Großteil der christlichen Lehren und fast alle Sakramente, da sie zu sehr an die materielle Welt gebunden seien. Sie selbst hatten nur ein einziges Sakrament, das Consolamentum (die Taufe der Seele). Nur die Vollkommenen ihrer Gemeinschaft (Perfecti) erhielten dies. Danach mußten sie ihr weiteres Leben nach einem strengen Sitten- und Moralkodex ausrichten. Die Mehrheit waren die Gläubigen (Credentes), deren Moralvorschriften weniger streng waren. Die katholische Kirche verurteilte die K. schließlich als Ketzer und ließ sie gnadenlos und blutig verfolgen.

Katharer Ketzer

von griech. >katharsis< Reinigung. Die >gereinigten, wahren Christen. Bewegung im Mittelalter. Davon vermutlich >Ketzer,

Katharer [griech.; die Reinen], in Frankreich Albigenser gen., manichäisch orientierte Sekte von Asketen, die sich seit dem io. Jh. von den Bogomilen Bulgariens abtrennte und sich in Süd- und Westeuropa verbreitete. Sie wurden im 13. und 14. Jh. weitgehend vernichtet; ihr Name überlebte im Begriff des Ketzers. Katharisches Glaubensgut dürfte in das Denken der Waldenser u. a. Gruppierungen Eingang gefunden haben. Die den Hexen gemachten Vorwürfe heben z. T. auf katharische Riten ab. Die K. vertraten einen rigorosen Dualismus: Unversöhnlich stehen sich Gut und Böse (der gute und der böse Gott, ihre Söhne, Christus und Satan, gnostisch der »Archon dieser Welt«) gegenüber. Die Ab-lehnung Satans impliziert die Ablehnung der Welt und postuliert eine extrem spiritualistische Einstellung. Kultische Orgien sollten nach dem Selbstverständnis der K. das Irdisch-Böse reinigen; tiefenps. erklären sie sich aus der Ambivalenz der Ablehnung.
Katharer (griechisch »die Reinen«), Sammelbezeichnung für christliche Sekten wie Albigenser, Bogomilen u. a., die eine manichäischasketische Richtung vertraten und eine strenge Abkehr von der als satanisch verstandenen Welt der Materie verkündeten (1167 Katharerkonzil bei Toulouse – Dualismus zwischen gutem und bösem Gott, Seelenwanderung zur Läuterung, Selbsterlösung der Auserwählten). Im 13. und 14. Jahrhundert wurden die Katharer (»Ketzer«) weitgehend vernichtet. Die sie verfolgende Inquisition versuchte, katharisches Ideengut den »Hexen« Mitteleuropas zu unterschieben, etwa im Hinblick auf Impotenz- und Sterilitätszauber-Beschuldigungen, was auf katharische Askese-Gebote zurückgehen dürfte.
 
 

 

 

 
 
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