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Adam Kadmon

 
       
  Adam Kadmon, hebr.: »himmlischer Mensch oder Urmensch«; ein zentraler Begriff der Kabbala, der sich nicht auf den »ersten Menschen« (hebr.: Adam harischon) bezieht. Nach diesem Urmenschen hat Gott die Welt und die Menschen erschaffen. Die Gestalt des Menschen ist nach der Auffassung der Kabbala das Abbild all dessen, was im Himmel oben und auf der Erde unten ist. A. K. ist gleichsam das Symbol der zehn Sephirah (Sephiroth), so daß man ihn auch als den »Sephiroth«-Menschen bezeichnet. Einen solchen Urmenschen oder Menschenprototyp gibt es auch im Manichäismus als Enascha kadmaja und bei den Mandäern als Gabra kadmaja. Auch die Ägypter kannten einen »Himmelsmann« oder »himmlischen Menschen«, den sie sich aus einer Anzahl von Gestirnen zusammengesetzt dachten. Adept, lat.: »einer, der das Ziel erreicht hat«; damit werden in der Esoterik Eingeweihte oder neue Meister bezeichnet, die nach einer Vorbereitungszeit mit der Geheimlehre oder dem geheimen Wissen einer Religion, Sekte oder esot. Gemeinschaft vertraut gemacht wurden. Nach einer besonderen Weihehandlung (Initiation) wird ihnen die Berechtigung erteilt, die Geheimlehre oder Teile davon zu lehren oder zu deuten und an den Zeremonien teilzunehmen. Nach Jung ist der A. der Alchemist, der bewußt am Opus magnum (großen Werk) teilnimmt. Er steht symbolisch für das Ich und den Analytiker.

Adam Kadmon, der Erste Adam, symbolische Gestalt der Kabbala, der »Mensch im Menschen«, die erste Konkretisierung des En-Soph, der Archetypus des Menschen. In der Spekulation, die durch Gnosis, Hermetik und Elemente hellenistischer und iran. Religion beeinflußt wurde, ist der Urmensch Symbol des Universums, seine Glieder sind von kosmischer Signifikanz. Als Wort ist A. K. zuerst in der Terminologie mittelalterlicher provencalischer Kabbalisten zu belegen — als Idee ist der Begriff älter, und Entsprechungen finden sich u. a. auch in der Mythologie westafrikanischer Völker (z. B. der Dogon), in der Alchimie und in der medizinischen Anthropologie des Paracelsus. Deutlich sind die Einwirkungen der A.-K.-Spekulation bei Böhme und Oetinger. — Die von Rhine geforderte und durch Bender, Tenhaeff u. a. in Ansätzen realisierte pps. Anthropologie sieht, Jung folgend, in der Vorstellung vom A. K. ein vorwiss. Modell eines Menschenbildes, das auch heutigen und künftigen ganzheitlichen Menschenbildern zum Modell dienen kann.
Adam Kadmon, jüdische Vorstellung vom ursprünglichen Menschen, des ersten bei der Erschaffung des Universums entstandenen menschlichen Wesens. Angeblich spiegelt jeder Mensch diese Urform wider. Adam Kadmon ist zudem, bildlich gesehen, der »Körper Gottes«.
 
 

 

 

 
 
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