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Albigenser

 
       
  Albigenser, französische Sekte des 12. Jahrhunderts, die nach einem ihrer Hauptsitze, der Stadt Albi, benannt ist. Die Albigenser waren den Bogomilen, Katharern und Paulikianern verbunden und standen in krassem Widerspruch zur römisch-katholischen Kirche, die sie aus diesem Grunde als Ketzer brandmarkte und durch die Inquisition aufs schärfste verfolgen ließ. Die Albigenser glaubten, Gott habe als ersten Sohn Luzifer geschaffen, der sich dann mit einer Horde gefallener Engel losgesagt und die Erde samt all ihren Bewohnern erschaffen hätte. Jesus Christus war demnach Gottes zweiter Sohn, der die spirituelle Ordnung in dieser Welt des Ãœbels wiederherstellen sollte. Diese Lehre war für die etablierte Kirche völlig unannehmbar, besonders ihr Kern, die Kirche und die gesamte Menschheit seien eigentlich teuflischer Natur. Die Inquisition verfuhr dermaßen grausam mit der Sekte, daß nach 1330 kein einziger Albigenser mehr übrig war, der noch hätte verfolgt werden können. Sie wandte sich dann in Mitteleuropa der Verfolgung von Hexen zu. Albigenser, eine Sekte/Kirche des 12. und 13. Jh., die ihren Namen von ihrem Hauptsitz Albi bei Toulouse (Südfrankreich) ableiteten. Sie sind eng mit der Katharerbewegung verbunden. Wahrscheinlich hat diese Sekte ihren Ursprung in Osteuropa, denn sie werden in den Quellen häufig als Bulgaren bezeichnet. Nachweislich bestanden Kontakte mit den gnostischen (Gnosis) Sekten der Bogomilen und Paulicianer, die im bulgarischen Teil Thraziens sehr verbreitet waren. Nach der Ermordung des päpstlichen Gesandten wurde diese Sekte in den Albigenserkriegen (120929) systematisch ausgerottet. Es ist deshalb sehr schwierig, sich ein Bild von ihrer Lehre anhand von Originalschriften zu verschaffen. Sie verwarfen das Alte Testament, die Sakramente und die Ehe. Ihre Theologie beruhte auf dem gnost. Dualismus von Gut (Gott) und Böse (Luzifer). Auch glaubten die A. an eine Seelenwanderung. Nach dem Tod gehe die Seele in einen anderen Körper über, um für ihre Verfehlungen im vergangenen Leben zu büßen. Eine Erlösung ist nur möglich, wenn in der Todesstunde die Geisttaufe (Consolamentum) vollzogen wird. Der einfache Anhänger dieser Sekte konnte auf diese Gunst hoffen, wenn er die Vollkommenen (Perfekti) materiell unterstützte. Die Ursachen für diese Ketzerbewegung (Katharer) und für ihre große Verbreitung liegen noch im Dunkeln. Man betrachtet sie als eine soziale Protestbewegung gegen die wirtschaftlich sehr mächtige Kirche, was auch ihre Unterstützung durch weltliche Herrscher erklären würde. Die bei der Verfolgung der A. gewonnenen Erfahrungen, die Unterdrückungsmethoden und der dazugehörige Apparat trugen entscheidend mit dazu bei, daß es zur Verfolgung der Hexen kam. Schon 1260 gestand Papst Alexander IV. den Inquisitoren zu, daß sie sich auch mit der Hexerei befassen durften. Die Inquisitoren, die bei der Verfolgung der südfranzösischen Ketzerbewegung festgestellt hatten, daß in diesen Sekten (Waldenser) auch viele Frauen waren, kamen zu dem falschen Schluß, daß es sich bei den Hexen um eine organisierte, ketzerische Sekte handelte.

Eine asketische Geheimsekte, die seit dem 12. Jahrhundert in Südfrankreich vor allem um die Stadt Albi herum weit verbreitet war. Sie vertrat die Lehre eines guten und eines bösen Schöpfergottes, was auf ihre nahe Verwandtschaft mit den Manichäern hindeutet. Außerdem verwarfen sie die christlichen Sakramente und die christliche Lehre der Dreifaltigkeit. Dies machte sie in den Augen der Kirche zu einer gefährlichen Ketzerbande, die es auszurotten galt. So kam es in den Jahren 1209-1229 zu vernichtenden Albigenserkreuzzügen.

Albigenser Katharer
 
 

 

 

 
 
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