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Jenseits

 
       
  Jenseits, Gegenbegr. zum Diesseits, der sich vor allem auf den Zeitraum vor und nach dem jetzigen Leben bezieht. Das J. ist in der Mythologie von der diesseitigen Welt durch Flüsse, Meere etc. getrennt. Der Ort des J. wird oft in die Himmelsrichtung verlegt, wo die Sonne untergeht, oder in den Himmel bzw. das Erdinnere.

Advent; Auferstehung der Toten; Himmel; Tod

Jenseits, Vorstellung von einem Ort oder Zustand des Menschen nach seinem Tode. Die meisten Religionen kennen J.vorstellungen (Himmel, Hölle, Fegefeuer, Hades, Totenreich, Unterwelt usw.). Im Spiritismus spielt das J. als »Aufenthaltsraum« der Toten eine wesentliche Rolle. Es wird von den Medien, die mit den Geistern Verstorbener in Verbindung zu stehen behaupten und deren Botschaften übermitteln, als rein geistiges, ätherisches oder auch konkret weltähnliches Gefilde beschrieben. Entsprechend wird die Existenzform der Verstorbenen bald als körperlos, bald körperlich-lebcnsähnlich beschrieben, fast immer allerdings mit stark religiöser Komponente. Besonders charakteristisch und prägend für die spiritistische Anschauung sind die berühmt gewordenen J.beschreibungen, die Myers nach seinem Tod durch Kreuz-Korrespondenz mit mehreren Medien, vor allem Cummins, gab. Er sprach von 7 Stadien oder Stufen der J.erfahrung, die dem Verstorbenen erreichbar seien. Der im Ersten Weltkrieg gefallene Sohn von Lodge lieferte durch das Medium Leonard umfangreiche J.reportagen. Über seinen »neuen Körper« sagte er aus: »Er ist dem vorigen sehr ähnlich. Manchmal kneife ich mich selbst, um zu sehen, ob er wirklich ist, und er ist’s, aber es tut nicht so weh, wie wenn ich früher den fleischlichen Körper kniff. Die anderen Organe scheinen nach dem gleichen Prinzip zu arbeiten wie vorher. Sie können also wohl nicht ganz die gleichen sein, wenn es auch den Anschein hat. Ich kann mich irgendwie freier bewegen ... Wenn jemand ganz zerschossen und verstümmelt ist, dauert es einige Zeit, bis der Geist-Körper sich vervollständigt und wieder komplett ist. Er sondert eine gewisse Menge einer Substanz ab, die zweifellos ätherischer Natur ist, und diese muß wieder verdichtet werden. Der Geist ist natürlich nicht zerschossen, aber er ist doch irgendwie angegriffen.« Zu Beginn der 7oer Jahre standen im Zushg. mit dem gesteigerten Interesse an pps. Fragen auch die Probleme einer J.welt und die Möglichkeit von Kontakten zwischen Diesseits und J. durch Medien wieder zur Diskussion, z. T. angeregt durch die Bücher von Ford. In der tiefenps. Betrachtung, besonders der Jung-Schule, werden J.vorstellungen als Bilder und Projektionen des Unbewußten angesehen: »... das Unbewußte ist laut ältester Auffassung das Traum- und zugleich das Toten- und Ahnenland. Das Unbewußte scheint in der Tat nach allem, was wir darüber wissen, eine Seinsform relativ unabhängig von den Schranken von Raum und Zeit darzustellen; auch wäre gegen die Idee, daß das Bewußtsein und seine Welt im Meere des Unbewußten gewissermaßen eingeschlossen seien, nichts einzuwenden. Die unbewußte Psyche ist von unbekannter Erstreckung.« Summerland bei Davis.
Jenseits, eigentlich eine Welt am anderen Ufer eines Grenzflusses, der die gegenwärtigen Bereiche von jenen der Verstorbenen trennt (Styx). Die Auffassungen von einem Traum- und Totenland sind, der Schule von C. G. Jung zufolge, Projektionen des Unbewußten, nach der Lehre des Spiritismus jedoch durch Informationen auf medialem Weg bestimmt, die Verstorbene gegeben haben. Dieser Aufenthaltsbereich der Toten wird teils als ätherisch, teils als erdähnlicher Raum beschrieben, in dem die Seelen einer höheren Existenz entgegenreifen. In den ersten Stadien des jenseitigen Lebens ist danach der Verstorbene noch fast körperlich, in den späteren zunehmend geistiger geartet. Die Jenseitsauffassungen der Religionen (Himmel, Hölle, Fegefeuer, Hades usw.) sind meist von der Vorstellung einer Rechtfertigung und Vergeltung der irdischen Existenz geprägt.
 
 

 

 

 
 
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