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Exorzismus

 
       
  Exorzismus, lat.: »Geisteraustreibung«; die Vertreibung von feinstofflichen Geistwesen oder Dämonen, die von einem Ort oder einem menschlichen Körper Besitz ergriffen haben, mit Hilfe von Gebeten, Anrufung Gottes oder Riten. Im NT (Bibel) werden zahlreiche E. durch Jesus (Besessenheit) beschrieben. Nach dem Vorbild Jesu übt die kath. Kirche den E. bei der Taufe, Wasserweihe und bei fast allen Segnungen über Menschen, Tiere und Dinge aus. Der »Große E.« darf von nur einem Priester mit Genehmigung des Bischofs durchgeführt werden, wenn nachgewiesen ist, daß Dämonen von einem Menschen Besitz ergriffen haben. In der tib. Medizin ist der E. ein wichtiges Verfahren, um Geisteskrankheiten zu heilen. Zwar kann man sich vor den bösen Geistern durch Amulette und Mantras schützen, wenn sie sich aber einmal in den Körper eingenistet haben, hilft nur noch ein E. Man unterscheidet im wesentlichen fünf Methoden: 1. Glud. Durch Opfergaben wird der Kranke freigekauft. 2. Mdos. Die Dämonen werden durch Gebilde aus bunten Fäden, die vor dem Haus des Kranken aufgestellt werden, aus dem Körper gelockt. 3. Mnan. Der Dä mon wird in einen Gegenstand gelockt und dann mit ihm zusammen verbrannt. 4. Bsreg. Der Dämon wird herbeigerufen und verbrannt. 5. Phan. Der Geist wird durch ein Gebilde aus Gras angelockt und verbrannt.

ist die Austreibung eines bösen Geistes oder Teufels mit einem bestimmten Ritual.
Es wird in Fällen sogenannter Besessenheit angewandt. Exorziert werden Menschen, aber auch Orte, die unter einem bösen Einfluß stehen. Das bekannteste Ritual ist das „Rituale Romanum" der römisch-katholischen Kirche.

Exorzismus ist der lateinische Begriff für »Geisteraustreibung«. Man versteht darunter die Mithilfe von Gebeten und der Anrufung Gottes, Vertreibung von Geisteswesen, Dämonen oder Teufeln, die von einem Ort oder von einem menschlichen Körper Besitz ergriffen haben sollen. Der Exorzismus darf in der katholischen Kirche nur von einem Priester mit Genehmigung des Bischofs durchgeführt werden. In der tibetanischen Medizin ist der Exorzismus ein wichtiges Verfahren, um Geisteskrankheiten zu heilen.
Die Voraussetzungen für einen Exorzismus ähneln oft dem Spuk. So wie 1972 in Dale City bei San Francisco. In einem Haus, in dem ein junges katholisches Ehepaar mit Kind lebte, brachen an vielen Stellen Brände aus. Ein 25 Zentimeter großes Kruzifix flog von der Wand des Schlafzimmers und landete dreieinhalb Meter entfernt auf dem Bett. Andere Gegenstände bewegten sich wie von selbst durchs Haus, darunter auch ein Fleischermesser. Diese unheimlichen Erscheinungen dauerten zwei Jahre. Schließlich bat das Paar den Geistlichen Karl Patzelt aus San Francisco um Hilfe. Er führte zwischen dem 19. August und dem B. September 1972 14 »Teufelsaustreibungen« durch. Er hielt sich dabei streng an das »Rituale Romanum«, in dem Vorschriften enthalten sind, die 1614 unter Papst Paul V. festgelegt wurden. Danach hörten die Erscheinungen auf.
Das »Rituale Romanum« lehrt den Exorzisten im Besonderen, woran er Besessenheit erkennt und enthält Gebete und Lesungen, die er während der Teufelsaustreibung anwenden soll, einschließlich der Worte: »Ich treibe Dich aus, unsauberer Geist«. Ähnliche Prozeduren sind auch in anderen christlichen Kirchen gebräuchlich, zum Beispiel bei der griechisch orthodoxen, bei der anglikanischen und bei der Episkopalkirche. Psychologisch gesehen – und das ist nach Meinung von Wissenschaftlern der einzige Weg, sich mit dem Phänomen Besessenheit und Exorzismus auseinanderzusetzen – verbergen sich dahinter individuelle Probleme, zum Beispiel neurotische Konflikte, verdrängte Erinnerungen oder Schuldgefühle aus der Kindheit.
Tödlich endete die Teufelsaustreibung 1976 im Fall der 23 Jährigen Pädagogikstudentin Anneliese Michel. Zwei Priester nahmen eine Teufelsaustreibung an ihr vor, die sich über zehn Monate erstreckte. Als die Öffentlichkeit endlich auf den Fall aufmerksam wurde, war es zu spät. Völlig entkräftet starb Anneliese Michel schließlich an Unterernährung.

Exorzismus Dämonen; Teufel

Beschwörung und Austreibung von Dämonen und Geistern durch besondere Kräfte, z. T. durch geheime Worte und Gesten. Aberglaube; Teufel

Exorzismus [von griech. ex-orkizein; Dämonen abwehren (ursprünglich ep-orkizein; Dämonen herbeirufen)], in der jüd. und brist!. Religion Befehl im Namen Gottes an Teufel und Dämonen, einen Gegenstand oder einen Menschen zu verlassen bzw. nicht zu quälen. Im Christentum beruft man sich dabei auf Jesus, der nach dem Zeugnis des N. T.s selbst exorzierte. — Der E. ist im Christentum Teil des Taufritus und auch bei bestimmten Weihen üblich. Der Große E. darf nur bei Besessenheitsfällen und nur mit bischöflicher Erlaubnis durchgeführt werden. Vorausgehen muß ihm eine Prüfung der Echtheit der Besessenheit; Kriterien dafür sind u. a. bestimmte paranormale Manifestationen (die vom theologischen Standpunkt aus anders als in der Pps. bewertet werden). Form und Wortlaut des E. schreibt im Katholizismus das Rituale Romanum vor. Exoterik [von griech. exoterikos; öffentlich], Komplementärbegriff zu Esoterik; das jedermann zugängliche Wissen.
Exorzismus, Zeremonie, mit der satanische Mächte, die Kräfte des Bösen, ausgetrieben werden, sei es aus einem Ort oder aus einem Besessenen. Das Neue Testament nennt etliche Fälle, wo Christus befallenen Menschen den Teufel austrieb und seine Jünger anwies, in seinem Namen ein Gleiches zu tun. Heutige christliche Exorzisten tun im Prinzip das gleiche. Der Priester rezitiert das Glaubensbekenntnis, schlägt das Kreuzzeichen über dem besessenen Menschen, legt ihm seine Hände auf und befiehlt dem bösen Geist, im Namen Christi zu entweichen. Okkultisten haben eigene Formen des Exorzismus, allerdings meist als psychische Barriere gegen unheilvolle Einflüsse von seiten einer rivalisierenden okkulten Gruppe gedacht. Es ist dies ein Bannungsritual, mit dem böse, dämonische Kräfte ferngehalten werden; in der Weißen Magie wird damit sichergestellt, daß allen innerhalb des magischen Kreises durchgeführten Ritualen kein Makel anhaftet. Besessenheit und magischer Angriff.
 
 

 

 

 
 
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