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Dee, Dr. John

 
       
  Dee, Dr. John (1527-1608), berühmter engl. Astrologe, Alchemist und Magier. Unter der Königin Maria I. wurde D. der schwarzen Magie und Zauberei angeklagt und sollte als Ketzer abgeurteilt werden. Seine Situation änderte sich schlagartig, als nach dem Tod Marias Elisabeth I. den Thron bestieg. D. wurde Hofastrologe und Berater der Königin. 1564 veröffentlichte er das Buch Monas Hieroglyphica, worin er mit Hilfe der Mathematik, Kabbala und Alchemie die gesamte Schöpfung auf eine Einheit von Kreis, Linie und Punkt zurückführte. 1582 machte er die Bekanntschaft des Apothekers Edward Kelley (eigentlich Talbot, 1555-1597) die für sein weiteres Leben entscheidend wurde. In dem von Ashmole aufgefundenen Manuskript des Buches Libri quinque mysteriorum (»Fünf Bücher der Geheimnisse«) fanden sich die Protokolle für die Zeit von 1581-1583 über spiritistische Sitzungen, die D. mit Kelley als Medium zusammen ausführte. Kelley starrte in die berühmte Kristallkugel, fiel in einen Trancezustand und rief mit Hilfe einer Wachstafel, in die magische Zeichen und Symbole eingraviert waren, die Geister herbei. Diese Engel zeigten ihm auf49 Zoll großen Quadraten, welche die Buchstaben des Alphabets enthielten, bestimmte Buchstaben. D. schrieb diese Buchstaben auf. Im Juni 1583 glaubten beide, mit zwei Geistwesen namens Madimi und Ave in Kontakt zu stehen. Letzterer vermittelte ihnen auf diese Weise Botschaften und Beschwörungen in einer völlig unbekannten Sprache (henochische Sprache), die ein ganzes magisches System (henochische Magie) bildeten. D.s Protokolle wurden von Ashmole kopiert, der sie an Meric Casaubon weitergab, und dieser ließ sie schließlich in seinem Werk A True and Faithful Relation of what passed for many Years between Dr. John Dee and some Spirits (1659) drukken. Einen Neudruck gab J. 0. Halliwell 1852 unter dem Titel Private Diary ofDr. John Dee heraus. Diese Aufzeichnungen studierten Mathers und andere führende Mitglieder des - Golden-Dawn-Ordens und kombinierten D.s »henochische Magie« mit anderen Aspekten der westlichen und östlichen Magie, besonders aber der Geomantie. Schwierigkeiten mit seinen Feinden veranlaßten D., England fluchtartig zu verlassen und sich zeitweise (1584-85) nach Krakau und an den Hof des dt. Kaisers Rudolf II. nach Prag zu begeben, der sich als Schirmherr der Magier und Alchemisten seiner Zeit betrachtete. D. gelang es jedoch nicht, den Kaiser von seinen Offenbarungen und der Reformation der religiösen Vorstellungen zu überzeugen. Auf Betreiben des päpstlichen Nuntius, der ihn der schwarzen Magie verdächtigte, mußte er Prag wieder verlassen. Nach seiner Trennung von Kelley und Rückkehr nach England (1588-89) war er Präfekt des Manchester College.
Dee, Dr. John (1527-1608), englischer Gelehrter, Philosoph, Mathematiker und Astrologe, der seine Laufbahn als Akademiker an der Cambridge-Universität begann und dann weite Teile Europas bereiste. 1552, nach einer Begegnung mit Hieronymus Cardanus in England, fing er an, sich für die Beschwörung von Geistern zu interessieren. Als Elisabeth I. den englischen Thron bestieg, wurde Dee gebeten, den astrologisch günstigen Tag für ihre Krönung zu berechnen. Mit einer Erforschung der Magie begann Dee ernstlich, nachdem er Edward Kelley kennengelernt hatte, einen medial veranlagten Sensitiven, der sich der Kristallomantie widmete und in seinen Geistervisionen mit Engeln zu verkehren glaubte. Dee und Kelley verwendeten bei ihren Versuchen eine Kristallkugel und Wachstafeln, sogenannte Almadele, in die magische Symbole eingraviert waren. Die Tafel für eine bestimmte Anrufung wurde zwischen vier Kerzen gelegt; dann starrte Kelley in den Kristall und rief die Engel herbei. 1582 fing Kelley an, Botschaften in einer neuen Engelsprache zu empfangen, auf »Henochisch«. Dee erstaunten diese Ereignisse, und er schrieb in sein Tagebuch: »Jetzt schoß das Feuer wieder aus K., aus seinen Augen, in den Stein. Und fortan verstand er nichts mehr von alledem, vermochte auch nichts zu lesen noch sich zu erinnern, was er gesagt hatte...« Bei anderen Gelegenheiten wieder schien es, als würden Geister von Kelley Besitz ergreifen, deren einige – so Deesich manifestierten und sichtbar in Erscheinung traten: »... Ihm zur Seite erschienen drei oder vier Geistwesen, Arbeitern gleich, mit Spaten in den Händen und Haar, das ihnen um die Ohren hing...« Die Geister wollten wissen, warum sie gerufen worden seien, und Dee bat sie, sich wieder zu entfernen. Sie wichen zurück und zwickten Kelley in den Arm. Dee schreibt: »Sie gafften und feixten ihn weiterhin an. Ich fragte ihn, wo sie denn seien, und er wies auf die Stelle und befahl den kleinen Rackern im Namen Jesu, zu verschwinden, und schlug ein Kreuz über sie, und augenblicklich machten sie sich davon.« Die 18 »Henochischen Rufe« von Edward Kelley und John Dee benutzte später der moderne englische Okkultist Aleister Crowley mit dem Dichter Victor Neuburg zusammen auf einer Expedition in der algerischen Wüste als Beschwörungsformel. 1978 ist ein Wörterbuch der Henochischen Sprache in London von Dr. Ronald Laycock herausgegeben worden. Henochische Magie.
 
 

 

 

 
 
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