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Kreuz (Kreuzigung Jesu)

 
       
  Kreuz (Kreuzigung Jesu) Das Kreuz ist ein uraltes vorchristliches Zeichen: Sinnbild des Himmels oder der Sonne, der vier Himmelsrichtungen oder des Lebensbaumes; in Mexiko z. B. stand es für Fruchtbarkeit, in Ägypten galt es als Schlüssel des Lebens. 1. Im Gefolge des Todes Jesu wurde das Kreuz zum zentralen christlichen Symbol, und es entwickelte sich ein regelrechter Kult um das Kreuz als Gegenstand der Verehrung. Wer ein Kreuz mit der Hand schlägt (« Bekreuzigung »), wehrt wie mit magischer Kraft Böses ab und kann Segen spenden. Die Macht des Kreuzes ist die des Gekreuzigten. Nach der Legende fand Helena, die Mutter Konstantins des Großen, bei einer Wallfahrt nach Jerusalem (326) das Kreuz Jesu. Kreuzreliquien spielten fortan eine beachtliche Rolle und trugen zur Namengebung vieler Kirchen bei. Die romanische Kunst bildete den Kruzifixus (den Gekreuzigten) ab, anfänglich bekleidet, später nackt; er ist der Sieger am Kreuz, der Überwinder des Leidens. Die gotische Kunst stellte ihn als « Schmerzensmann » mit dem « Haupt voll Blut und Wunden » dar. Das Kreuz wurde zum Symbol des Versöhnungsmysteriums. 2. Fragt man nach dem Kern der neutestamentlichen Erzählungen um Jesu Tod, so erweist sich wenig als historisch gesichert. Faktum ist die Kreuzigung selbst. Daraus ist zu schließen, dass Jesus zuvor verhaftet wurde und dass ein römisches Gerichtsverfahren stattfand - die Kreuzigung war eine römische, nicht eine jüdische Todesstrafe. Die übrigen Ereignisse im Umfeld des Todes Jesu sind strittig. Seine Leidensgeschichte ist theologisch, insbesondere in Anlehnung an das Alte Testament, stilisiert. So wird der Eindruck erweckt, Jesus habe «nach der Schrift» gelitten und sei gestorben, damit die alttestamentlichen Prophezeiungen erfüllt würden. Diese Stilisierungen nach Vorgaben des Alten Testaments betreffen nicht nur Details, sondern auch den Gesamtablauf der Passionsgeschichte -die Kreuzigung Jesu ist Heilsgeschehen. Auf das geschichtliche Ereignis (Jesu Tod am Kreuz) folgt als theologische Interpretation seine Auferstehung (vgl. Röm. 14, 9; 1. Kor. 15, 3 ff.). Die Passionsgeschichte ist demnach kein historischer Bericht, sondern eine erzählerische Ausgestaltung des Auferstehungsglaubens der christlichen Gemeinde nach Ostern. Nach der Darstellung von Markus, des ältesten Evangeliums, ist Jesus keineswegs unverhofft in die Katastrophe hineingeraten; vielmehr ging er seinem Schicksal in vollem Bewusstsein entgegen: Denn das Heil kann nur aus Passion (Leiden) und Tod kommen. Als Jesus sich noch in Galiläa aufhielt, verbarg er seine Messianität. (Christus) Erst in Jerusalem konnte er offen aussprechen, wer er war. Das Kreuz ist also immer schon seine geheime Bestimmung gewesen; Jesu Auferstehung sollte das Messiasgeheimnis vor aller Welt lüften (vgl. Mk. 9, 9). 3. Nach Jesu Ende blieb den Gläubigen der « Friede durch das Blut seines Kreuzes» (Kol. 1, 20). Nachdem er sich selbst geopfert hatte (Mk. 14, 24), wurde seinem Blut erlösende und versöhnende Kraft zugeschrieben (Röm. 3, 25). Durch sein Blut würden die Menschen gerecht und vor dem Zorn Gottes bewahrt (Röm. 5, 9). « Das Blut Christi macht uns rein von aller Sünde.» (1. Joh. 1, 7) Den Gedanken vom Tod Jesu am Kreuz als blutiges Opfer - «Wir haben ein Opferlamm, für uns geopfert, das ist Christus.» (1. Kor. 5, 7; Eph. 5, 2; Apk. 13, 8; Kol. 1, 26) - entfaltete der Hebräerbrief zu einer regelrechten Opfertheologie (Hebr. 9, 14; 9, 26; 10, 12 ff.). Im Sakrament des Abendmahls wird dieses Opfer ins Gedächtnis der Gläubigen zurückgerufen und kultisch vergegenwärtigt. Das unblutige, vergeistigte Opfer des Kultes soll das Opfer Jesu am Kreuz erneuern und seine sühnende Kraft dem einzelnen Gläubigen zusprechen.  
 

 

 

 
 
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