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Konstantin der Große (Konstantinische Wende)

 
       
  Konstantin der Große (Konstantinische Wende) Konstantin (Kaiser von 30637) war durch Vermittlung seines Vaters Constantius mit dem Christentum in Berührung gekommen. Seine Mutter (die heilige Helena) lebte mit Konstantins Vater im Konkubinat, bis dieser sie, mit Rücksicht auf seine Karriere, verstieß. Sie pilgerte nach Palästina und besuchte die «heiligen Stätten » ; auf ihre Initiative gehen der Bau der Geburtskirche Jesu und derjenige der Himmelfahrtskirche in Jerusalem zurück. Der Kirchenvater Ambrosius (gest. 397) erzählt, Helena habe das echte Kreuz Jesu aufgefunden. Als Konstantins Vater starb, riefen seine Truppen den Sohn zum « Augustus » (römischen Kaiser) aus, obgleich ihm rechtmäßig nur ein Caesarenamt zugestanden hätte. Sogleich versuchte Konstantin seine Macht über Rom auszudehnen. So fiel er 312 in Italien ein und schlug seinen Gegner Maxentius am Pons Milvius (Milvische Brücke, heute Ponte Molle) vor den Toren Roms. Der Senat erklärte ihn daraufhin zum Alleinherrscher der westlichen Reichshälfte. Mit einer Anzahl frommer Fabeln hat die Kirche später versucht, aus dem Sieg des Konstantin über Maxentius einen Sieg des Christengottes über das Heidentum zu machen (angeblich war Konstantin im Traum angewiesen worden, das Christusmonogramm auf den Schilden seiner Soldaten anzubringen). Nach der Niederwerfung des Rivalen im Westen wurde den Christen im sog. Mailänder Toleranzedikt von 313 volle Religionsfreiheit und die Rückgabe aller beschlagnahmten kirchlichen Gebäude und Grundstücke gewährt. Mit Konstantins Alleinherrschaft siegte das Christentum im Römischen Reich. Zwar wurde es erst unter Theodosius dem Großen (37995) die allein zugelassene Religion im Römischen Reich; aber die Verquickung von Staat und Kirche begann bereits jetzt. Christen rückten in hohe Staatsämter auf, und die christliche Sonntagsfeier wurde gesetzlich verordnet. Die Großkirche, die zuungunsten der christlichen « Sekten » gefördert wurde, ließ es bereitwillig zu, dass ihre Organisation in den römisch-byzantinischen Verwaltungsapparat einging. Der römische Bischof bekam den Lateran-Palast als Geschenk; in ihm sollten die Päpste über tausend Jahre lang residieren. Der katholische Klerus wurde von allen Personallasten befreit, und später ging dieses Vorrecht auch auf die Kinder und Frauen der Geistlichen über. Massen von Menschen strömten jetzt in den christlichen Gottesdienst, und die Kirche wurde zu einem Machtfaktor, der das öffentliche Leben und die Kultur bestimmte. Unter den Söhnen Konstantins bekam die kaiserliche Religions- und Kirchenpolitik einen despotisch-fanatischen Zug. Es kam nun zu wilden Ausschreitungen der Christen gegen die Heiden. «Heidnischer Aberglaube » und Opfer wurden mit dem Tod bestraft, die Tempel geschlossen. Die Kaiser Theodosius und Gratianus erhoben die christliche Kirche zur allein berechtigten Staatskirche, während Heidentum und Häresie (Abweichung von der rechten Lehre; Ketzer) zu Staatsverbrechen erklärt wurden.  
 

 

 

 
 
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