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Petrus

 
       
  Petrus Der Apostel Petrus hieß ursprünglich Symeon (Apg. 15, 14; 2. Petr. 1, 1) oder Simon (Mk. 1, 1). « Petrus » (eine Übersetzung des aramäischen kephas, «Fels») wurde schließlich zu seinem Eigennamen. Er war ein verheirateter Fischer aus Galiläa (Mk. 1, 16; 1, 21.29f.). Seinen Ehrennamen erhielt er nach der Darstellung des Markusevangeliums, als Jesus die zwölf Jünger berief (Mk. 3, 16), nach Matthäus im Anschluss an das Bekenntnis, dass Jesus der Messias ( Christus) sei (Mat. 16, 17ff.), nach Johannes bei seiner ersten Begegnung mit Jesus (Joh. 42). Wahrscheinlich aber hat Simon den Titel « Petrus » erst nach Ostern von der Urgemeinde erhalten, in der er eine führende Stellung einnahm. Seine besondere Autorität wurde dadurch betont, dass man nachträglich Jesus den Ausspruch in den Mund legte: «Selig bist du, Simon ... Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen. Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben, und alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein.» (Mat. 16, 17ff.) Petrus wird als der erste Zeuge der Auferstehung Jesu genannt (Lk. 24, 34; 1. Kor. 15, 5). Die bedeutende Rolle, die er in der Urgemeinde spielte, führte in den späteren neutestamentlichen Darstellungen dazu, dass man seine Person auch in den Schilderungen des Lebens Jesu aufwertete (vgl. Mk. 8, 29; 9, 5; 10, 28;11, 21). Allzu menschliche Züge des Simon wurden indes schon von Lukas unterdrückt: Nichts sollte das Bild des angesehenen Gemeindeführers beeinträchtigen. Mindestens bis zum Apostelkonvent in Jerusalem war Petrus der Leiter der Urgemeinde (Gal. 1, 18 f.). Später löste ihn Jakobus, der Bruder Jesu, ab (Gal.12). Das Lebensende des Petrus liegt in völliger Dunkelheit. Die kirchliche Tradition behauptet, Petrus und Paulus seien zur Zeit des Kaisers Nero in Rom als Märtyrer gestorben. Gegen Ende des 2. Jahrhunderts kam die Legende auf, Petrus und Paulus hätten die römische Gemeinde gegründet und daraufhin auch einen Nachfolger ins Episkopat (Bischofsamt) berufen. Die Papstliste nennt Petrus als ersten und Linius als zweiten Papst. Dadurch soll die apostolische Überlieferung bis in älteste Zeit lückenlos gesichert werden. Tatsächlich aber erwähnen weder die Paulusbriefe noch die Apostelgeschichte, noch die christliche Literatur des 1. Jahrhunderts, dass Petrus je in Rom gewesen wäre. Der Fischer Simon hat in Wirklichkeit nie auf dem « Stuhl Petri » gesessen und ist auch nicht der von Jesus selbst eingesetzte erste Papst gewesen.

Petrus [griech.; Fels], eigtl. Simon (t 63/67), Apostel Jesu. Pps. relevant ist die ihm zugesprochene Fähigkeit der Kardioskopie (Überführung des Ananias, Apg. 5, 3); besonderes Interesse verdienen seine —› Korrespondierenden Visionen (Apg. ro, 5 ff.).
 
 

 

 

 
 
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