Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Mithras

 
       
  Mithras, die wichtigste der orientalischen Mysterienreligionen, die im 2. Jh. n. Chr. von den röm. Heeren aus den pers. Grenzgebieten im ganzen röm. Reich verbreitet wurden. Grundlage bildet der alte iran. Glauben von dem Kampf des Lichtes gegen die Finsternis, der zum Dualismus zwischen Gut und Böse vergeistigt wurde. Den Lichtmächten stehen höllische Mächte gegenüber, die bekämpft und am Ende siegreich überwunden werden. Zentralgestalt dieser Religion ist der Gott M., der siegreiche Sonnengott, der in einem Stieropfer verehrt wird. Begleiter des M. sind Cautes und Cautopates, welche den Tag und die Nacht symbolisieren. Mit M. zusammen bilden sie eine göttliche Trinität, die für Anfang, Ende, Verlorenheit und Errettung des Kosmos stehen. Der M.-Kult kennt Weihen mit unterschiedlichen Graden, Gebeten, Kultmale und Opfer, die stufenweise zu einer Gemeinschaft mit dem Gott hinführen.
Mithras oder Mithra, persischer Gott des Lichts, der nach dem zoroastrischen Buch Avesta vor Sonnenaufgang zu erscheinen pflegte und von seinem von vier Schimmeln gezogenen Wagen aus Erde und Firmament überwachte. Mithras galt als allwissend und war eine Gottheit der Fruchtbarkeit und Fülle. Außerdem war er der unermüdliche Gegner alles Bösen und ging unerbittlich gegen die Niedertracht vor, wo immer er ihr begegnete. Nach dem Eroberungsfeldzug Alexanders des Großen und der danach einsetzenden Vermischung religiöser Überzeugungen verschmolz Mithras mit Helios, dem griechischen Gott des Lichts. Der Mithraskult hielt im Römischen Reich Einzug, als Pompeius Magnus nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 63 v. Chr. nach Rom zurückkehrte und Gefangene mitbrachte, die Anhänger dieser persischen Religion waren. Gegen Ende des 1. Jahrhunderts hatte sich der Kult fest eingebürgert, besonders bei den römischen Soldaten, und um 250 n. Chr. war er bereits ein ernst zu nehmender Rivale des Christentums. Mithras war Herr der vier Elemente, die seine Rosse symbolisierten, und wurde als Mittler zwischen den Menschen und dem »unbegreiflichen« Göttlichen jenseits der Existenz betrachtet. In diesem Sinne ist er der Demiurg. Es bestand auch immer eine Beziehung zwischen ihm und der Astrologie, die ihn dem Sternbild Stier zuordnete, das mit Eintritt der Sonne in dieses Zeichen den Frühlingsbeginn verkündete. Auf bildlichen Darstellungen bezwingt Mithras oft den Stier, das erste von Ormuzd erschaffene Tier. Nach der Mithras-Kosmologie sind die nützlichen Kräuter und Pflanzen der Natur aus dem Kadaver des von Mithras erschlagenen Bullen hervorgegangen, der deshalb als Ursprung der Fruchtbarkeit, neuen Lebens und eines reichen Erntesegens angesehen wird. Das Blut des Tieres stand überdies für die Lebenskraft, die Erde und Menschen nährte.
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Mithra
 
Mitleid
 
     

 

Weitere Begriffe : Turmalin | Laren | Döbereiner, Wolfgang
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.