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Kreuz-Korrespondenzen

 
       
  Kreuz-Korrespondenzen, von einer des automatischen Schreibens kundigen Frau Verrall geprägter Begriff, der die Parallelen zwischen den so entstandenen Schriftstücken oder Trance-Äußerungen zweier getrennt und unabhängig voneinander operierenden Medien bezeichnet. Die Society for Psychical Research besitzt eine Sammlung von medial entstandenen, durch Kreuz-Korrespondenz verbundenen Schriftproben.

Kreuz-Korrespondenzen [engl. cross correspondences], um 1906 entdeckten einige Damen, die der S. P. R. nahestanden, bei sich die Fähigkeit des Automatischen Schreibens. Jede der Damen arbeitete für sich und schickte ihre Niederschriften an die S. P. R. Manche Notierungen bezogen sich offensichtlich auf den gleichen Gegenstand, so daß jeder einzelne Text nur ein Teil der übermittelten Botschaft war. Es schien so, als ob eine unbekannte Instanz die Gesamtmenge der Informationen unter die Schreibenden verteilte — also eigtl. keine »Korrespondenz über Kreuz», sondern eine »zersplitterte Botschaft«. Was spontan auftrat, waren »ganz kleine Fragmente sehr komplexer Strukturen«, schreibt Piddington, der hervorragend daran beteiligt war, das lit. Puzzle zu lösen. Angeblich stammten die Nachrichten von verstorbenen Mitgliedern der S. P. R., u. a. Henry Butcher, Gurney, Myers, Sidgwick und Verrall. Sie gaben an, durch das Aufteilen wollten sie der Hypothese einer »Quertelepathie« (telepathische Kommunikation zwischen den Schreibmedien, die z. T. räumlich sehr weit getrennt waren, eines z. B. in Indien, andere in England und New York) den Boden entziehen und zeigen, daß eine Intelligenz oder auch Intelligenzen außerhalb der Sphäre der Irdisch-Lebenden am Werk sei. Zu ihrem Identitätsnachweis flochten sie entlegene Stellen aus der antiken Lit. in die Texte ein; vor allem die Gräzisten Butcher und Verrall. Verrall ist der angebliche Urheber des Falls »Das Ohr des Dionysios«: Mehrere Botschaften enthielten mehr oder weniger verschlüsselte Mitteilungen, die sich auf das »Ohr des Dionysios« bezogen, eine aus dem Felsen von Syrakus gehauene Grotte mit der Eigenschaft einer Flüstergalerie; der Tyrann pflegte dort Gefangene einzusperren, um sie zu belauschen. Bezugspunkt der Mitteilungen war, daß sich Verrall zu Lebzeiten einmal über seine Frau lustig gemacht hatte, weil sie die Geschichte der Grotte nicht kannte. Die Versuchsreihe zog sich über Jahre hin; zu den bekanntesten beteiligten Medien zählen: Mrs. Holland, Edith Lyttelton, Mrs. Piper, die Witwe und die Tochter Verralls, Mrs. Willett. Telepathie scheint sicher, die Hypothese des Überlebens aber läßt sich so nicht beweisen . Weitere K.-K., allerdings nicht so umfangreiche, sind aus früherer und späterer Zeit bekannt geworden. Außer bei Automatischer Schrift finden sich entsprechende Erscheinungen auch in —> Korrespondierenden Visionen und Träumen.
 
 

 

 

 
 
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