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Passion

 
       
  gemeinsame Genuß eines Schafes (2 Mose 12,21), jungen Widders (12,5) oder Rindes (5 Mose 16,2), mit dessen Blut Pfosten und Oberschwelle der Tür bestrichen wurden. Termin des >Pesach

1. Die Leidensgeschichte Jesu (latein. passio) bildet den ältesten gemeinsamen Teil der vier Evangelien. Nur in diesem Teil der Überlieferung finden wir genaue Datierungen und Abläufe. Aus ihrer frühen schriftlichen Fixierung hat man mit Recht geschlossen, daß die P. Jesu das Zentrum des Evangeliums bildet; sie ist nicht nur Ende, sondern Ziel seiner Lebensgeschichte von der Krippe bis zum Kreuz. Im engeren Sinn beginnt die P. mit der Einsetzung des Abendmahls und endet mit der Grablegung Jesu. Höhepunkte sind der Verrat seiner Anhänger, der Haß des erwählten Volkes und die Willkür der römischen Behörden, die gemeinsam zum Justizmord der Kreuzigung führen, aber auch die Überlegenheit Jesu in seiner Hingabe und die Verweigerung jeden Widerstandes. 2. Im Laufe der Kirchengeschichte hat die P. Jesu vor allem in der Kunst ihren vielfachen Niederschlag gefunden, sei es in den berühmten >Passionen< Johann Sebastian Bachs (1685-1750; Kirchenmusik), in den Holzschnitten Albrecht Dürers (1471-1528; Kunst) oder auch in 134 den vielen unbekannten Kreuzwegbildem (Kruzifix), wie man sie bis heute vor allem in überwiegend katholischen Gegenden findet. Sie alle unterstreichen die Bedeutung, die im Christentum dem Leiden zuerkannt wird: die Kirche steht nicht unter dem Zeichen eines lächelnden Buddha, sondern des gekreuzigten Christus. 3. Für uns heute genügt es nicht, die Leidensgeschichte Jesu zum Gegenstand wissenschaftlicher Forschung oder mitleidiger Betrachtung zu machen. Denn mit dem Leiden Jesu kommt das Leiden jedes Menschen, das >Seufzen der Kreatur< (Röm 8,18ff.) in den Blick; aus dem rüccwärtsgewandten Betrachten wird ein vorwärtsschauendes Teilnehmen. Wer sich klarmacht, daß sich die P. von Golgatha stündlich wiederholt, daß Christus immer noch in vielfältiger Weise durch unsere Hände gekreuzigt wird, dem wird P. zur erdrückenden Gegenwart und zur Herausforderung zur Entscheidung. Angesichts der Vielzahl von Leidensgeschichten in meiner unmittelbaren und mittelbaren Umgebung kann ich nicht Zuschauer bleiben, genügt es nicht, »überparteilich« um Besserung zu beten: Ich muß mich einmischen, muß Partei ergreifen, auch wo ich dadurch selbst in Gefahr komme. Denn Jesu Satz von den geringsten Brüdern (Mt 25,31 ff.) muß auch im Zusammenhang mit seinem Leiden und Sterben gesehen werden, das sich konkret in und an dieser Welt vollzog und vollzieht. H. R. siehe Evangelium; Jesus; Kreuz; Leiden
 
 

 

 

 
 
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