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Esoterik

 
       
  Esoterik, griech.: »nach innen gerichtet«; Bez. für eine Lehre oder Geheimlehre, die für Außenstehende nicht bestimmt war und nur einem ausgewählten Kreis von Menschen zugänglich sein sollte. Solche Gemeinschaften zeichnen sich durch mehrere übereinstimmende Merkmale aus. 1. Tradition: Die Lehren und die in der Gemeinschaft praktizierten Rituale, die gleichsam in einer Kette von Meister zu Meister über Jahrhunderte hinweg überliefert wurden, haben eine mystische Person als Urheber. 2. Arkandisziplin oder Pflicht zur Geheimhaltung: Das Schweigen über alles Gehörte und Gesehene war ursprünglich ein Wesensmerkmal der E. 3. Initiation oder Einweihung: Der Aufnahme in eine esot. Gruppe geht eine Zeit der Prüfung bzw. Selbstprüfung voraus, in welcher der Neuling unter Leitung eines Meisters oder Gurus und abgeschirmt von seiner bisherigen Umgebung das Wissen der Gemeinschaft und ihr Mysterium gefühlsmäßig und persönlich erleben soll. In dieser Probezeit muß sich der Neuling (Neophyt) u. U. gewissen Praktiken wie Fasten, Schlafentzug, Trance unterziehen oder sogar Drogen einnehmen, um Visionen zu erleben. Die Initiation kann auch als ein Läuterungsprozeß verstanden werden, nach deren Abschluß der Neuling sich als ein »Neugeborener«, »Erwachter« oder »Sehender« fühlt. 4. Instruktion oder Belehrung: Der Initiierte wird nun von seinem Meister mit den letzten Geheimnissen der Lehre vertraut gemacht. 5. Ritus oder symbolhaftes Handeln: Die Praktiken einer esot. Gemeinschaft verbergen hinter ihrer äußeren Form einen inneren Sinn, der nur den Eingeweihten verständlich ist. Die Hauptquellen der traditionellen E. sind die Weisheitslehren des Ostens (Hinduismus, Buddhismus etc.) und des Westens, die bis zu den Griechen zurückreichen (Gnosis, Kabbala, Mystik). Aber auch Stämme in Ozeanien (Kahuna), Afrika und die Ureinwohner Süd- und Nordamerikas (Indianer) haben ein uraltes geheimes Wissen, das von der modernen E. entdeckt wird. Die moderne E., die wenig Wert auf die Geheimhaltung legt, so daß man sie eher als Exoterik bezeichnen sollte, verbindet die östlichen und westlichen Weisheitslehren mit den Erkenntnissen der modernen Psychologie, besonders den Lehren von Jung. Das erklärte Ziel ist die Selbsterkenntnis bzw. -findung und Selbstverwirklichung, indem den Menschen ihre verborgenen Seelenteile (Schatten) bewußt gemacht werden. Eine solche Bewußtseinsveränderung, die möglichst eine große Zahl von Menschen erfaßt, soll eine neue Spiritualität und Weltsicht bewirken. (New Age).

Ursprünglich die generelle Bezeichnung für das Geheimwissen, welches nur für Eingeweihte (Einweihung) bestimmt ist. Es handelt sich dabei aber nicht um ein Wissen, das anderen schriftlich oder in irgendeiner sonstigen Form mitgeteilt werden könnte, sondern um bestimmte Einsichten und Erfahrungen, die man nur persönlich machen kann. Allerdings gibt es Tätigkeiten und Werkzeuge, die helfen, diese Erfahrungen zu machen, denn sie entsprechen ihnen Entsprechung). Das kann die Meditation und das Lesen heiliger Bücher sein, aber auch die Beschäftigung (unter Anleitung!) mit Kabbalah, Tarot, Astrologie, Yoga, Zen und vielem anderen. Für jeden Menschen ist der Weg zur Erkenntnis anders, denn jeder ist einzigartig. In den letzten Jahren hat sich der Gebrauch des Wortes verändert. Die Werkzeuge werden für das Eigentliche gehalten. Äußerliches wird schon als esoterisch beze ich-net, wie etwa das Vorhersehen der Zukunft oder übersinnliche Erscheinungen aller Art, auch Volksaberglaube oder das Spiel mit niederen Kräften beim Tischoder Gläserrücken. Sogar alles, was von der heutigen Schulwissenschaft (noch) nicht anerkannt wird (Kornkreise, Ufo), wird neuerdings der E. hinzugerechnet.

Esoterik «Esoterisch» (von griech. eso, «drinnen, innerhalb ») nennt man Kenntnisse oder Verhaltensweisen, Wissen und Erfahrungen, die nur einem inneren, auserwählten Kreis zugänglich sind, normalen Menschen indessen verschlossen bleiben. Esoteriker sind demnach vor anderen ausgezeichnet, und sie pflegen ihre Geheimnisse vor Nicht-Eingeweihten sorgfältig zu hüten und zu verbergen. Deshalb schließen sie sich oft in Geheimbünden, Geheimgesellschaften oder geheimen Bruder- und Schwesternschaften zusammen und grenzen sich entschieden von der Außenwelt ab.Esoterische Gemeinschaften kann man in den unterschiedlichsten Kulturen antreffen. Bereits in der Antike gab es geheime - Mysterien- und Kultverbände mit je eigenen religiösen Überzeugungen und Erfahrungen. Dem Göttlichen und Numinosen glaubten sich deren Mitglieder näher als jene, die die entscheidenden Mythen und Kultpraktiken nicht kannten. Die Aufnahme in den Kreis der Geweihten setzte oft strenge Initiationsriten voraus. Das geheime Wissen der Juden, das einzelnen Sehern in Visionen oder in Augenblicken der Entrückung (etwa bei einer «Himmelsreise ») kundgetan worden war, bezog sich vor allem auf Gottes Geschichtsplan, die Schöpfung und die himmlische Welt. Ein anderes Mittel, um die Geheimnisse Gottes zu entschlüsseln, war die rechte Auslegung der heiligen Schriften (vgl. Daniel 2, 18 f.; 2, 270). Die Essener waren davon überzeugt, einer stufenweisen Offenbarung teilhaftig zu werden, die sich vor allem auf die Geheimnisse der Endzeit bezog. Neumitglieder mussten schwören, dieses Geheimwissen nicht zu verraten. Auch den Jüngern Jesu wurde geheimes Wissen anvertraut, das Außenstehenden nur in Gleichnissen angedeutet werden konnte (Markus 4, 11 f.; Matthäus 7, 6). Im Mittelalter kam die esoterische Tradition hauptsächlich im deutschen Chassidismus (jüdische Sekte aus dem frühen 18. Jahrhundert) zur Blüte. Durch die spanische Kabbala (mystische Richtung des Judentums) wurde die Esoterik zu einer regelrechten Volksreligion (Mose ben Nachman), wobei man glaubte, dass die weite Verbreitung dieser Geheimlehren das Kommen der Endzeit beschleunige.

Esoterik [von griech. esoteros; innerlicher], Geheimlehre bzw. geheimes Wissen, religiöser oder wiss. Natur, dessen Kenntnis und Weitergabe einem bestimmten Personenkreis vorbehalten bleibt; — esoterisch, geheim, nur für Eingeweihte verständlich.
Esoterik, Bezeichnung für Geheimlehren, die nur den Eingeweihten einer Gemeinschaft zugänglich sind; oft gleichbedeutend mit: geheimnisvolles, okkultes, »verborgenes« Wissen. Arcana.
 
 

 

 

 
 
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