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Home, Daniel Dunglas

 
       
  Home, Daniel Dunglas (1833-1886), bemerkenswerter Spiritist und Sensitiver, der von sich behauptete, nach freiem Willen levitieren zu können. Home ist in Schottland geboren, wurde jedoch im Alter von neun Jahren von seiner Tante nach Connecticut (USA) mitgenommen. Als er noch ein Junge war, glaubte man, er sei von Teufeln besessen, weil nach dem Tode seiner Mutter in seiner Gegenwart Poltergeist-Aktivitäten auftraten; Versuche, ihm die Teufel auszutreiben, schlugen fehl. Mit den Jahren wurde er als Medium immer bekannter; er hielt bei hellem Licht Seancen ab, bei denen auf unerklärliche Weise Tische und Stühle in Bewegung gerieten. Er soll auch Geisterhände materialisiert und Musikinstrumente gespielt haben, ohne sie zu berühren.

1855 ging er nach England, wo er unterschiedlich aufgenommen wurde. William Thackeray und John Ruskin bewunderten ihn, aber Robert Browning blieb unbeindruckt und schrieb, nachdem er einer Vorführung Homes beigewohnt hatte, ein vernichtendes Gedicht mit dem Titel Mr. Sludge, the MediumHerr Schleimer, das Medium«). Home demonstrierte seine Fähigkeiten später vor dem russischen Zaren und dem deutschen Kaiser; die römisch-katholische Kirche hingegen nahm ihre Chance wahr, ihn 1864 als »Zauberer« auszustoßen. 1868 erregte Home besonderes Aufsehen, als er im Hause Lord Adares in London angeblich aus einem Fenster im dritten Stock herausschwebte und zu einem anderen Fenster wieder herein. Diesen Vorfall bezeugten drei Männer: Lord Linsey, Charles Wynne und Lord Adare selbst.

Home wurde schließlich von dem Parapsychologen William Crookes im Experiment »überprüft«, der sich nach eigenen Angaben von dessen Authentizität überzeugte. Home steht als Medium in dem seltenen Ruf, im Laufe seiner Karriere nie als Schwindler entlarvt oder dabei erwischt worden zu sein, seine Kräfte zu Täuschungszwecken zu mißbrauchen. Er nahm auch nie Eintrittsgelder, sondern nur Geschenke an. Home ist und bleibt eine der beeindruckendsten Gestalten in der Geschichte der parapsychologischen Forschung. Zwei Bücher hat er verfaßt: My Life (1863) und Lights and Shadows of Spiritualism (1877).

Home, Daniel Dunglas (1833-1886), das bedeutendste PK-Medium neuerer Zeit, seine Mutter gehörte einer Familie an, in der das Zweite Gesicht erblich war. Nach eigener Aussage war der Schotte H. ein illegitimer Sohn des io. Earls of Home. Er war oft leidend, erst mit 6 Jahren lernte er Gehen, vorübergehend zeigten sich bei ihm Lähmungen, Gedächtnisschwund und Nervosität. Seine Jugend verbrachte er in den USA; zwei Visionen mit paranormalen Informationen (jeweils ein Fall von Abmelden) werden aus früher Zeit berichtet. Erst nach der Pubertät kamen die paranormalen Fähigkeiten zum Durchbruch. Die Manifestationen begannen mit Raps, es folgten, noch in den USA, weitere Phänomene (Direkte Musik, Levitation). 1855 kehrte H. nach England zurück, und nun begann seine große Zeit als Medium: Er produzierte — bei Tageslicht! — nahezu alle bekannten paranormalen Phänomene; meist schien er dabei im Wachzustand zu sein, und nur bei wenigen Manifestationen (Elongation, Levitation, Feuerunempfindlichkeit) war H. offenbar in Trance. 1858 heiratete er in St. Petersburg Alexandrina Gräfin von Kroll, eine Kusine Aksakows; Dumas war Trauzeuge, Tolstoi der Brautführer. Er bereiste Italien, Frankreich, Rußland; gekrönte Häupter baten ihn uni Seancen, Papst Pius IX. empfing ihn in Privataudienz (H. konvertierte zum Katholizismus, machte aber seine Ankündigung, in ein Kloster zu gehen, nicht wahr), und in Baden-Baden gab er eine Sitzung für den späteren Kaiser Wilhelm II. — Einmal setzten, von »Geistern« angekündigt, H.s parapsychische Fähigkeiten für ein Jahr aus. Gelegentlich beobachtete er bei seinen Sitzungen das erst später beschriebene Phänomen des Psi missing, d. h., in Gegenwart bestimmter Personen blieben die Manifestationen aus oder waren gestört. Ab 5875 wurde H. vor allem von Crookes beobachtet, der die Untersuchungen meist bei Licht im eigenen Laboratorium durchführte. Vor allem ’wurden zwei Erscheinungen immer wieder überprüft: das plötzliche Spielen von Instrumenten (z. B. eines Akkordeons, das mehrfach die Melodie Home, sweet Home erklingen ließ), ohne daß diese manuell bedient wurden, und Gewichtsveränderungen bei Gegenständen und Menschen. Crookes verbürgte sich außerdem als Zeuge für drei Levitationen H.s (einmal auf einem Stuhl sitzend) und zweier Levitationen einer anderen Person. — Die häufigsten Materialisationen waren Hände; Crookes berichtet, daß einmal, während er H.s Extremitäten kontrollierte, ihm eine kleine, wohlgestaltete Hand aus einer Tischplatte heraus eine Blume reichte (= Verbindung von Materialisation und Apport). ASWPhänomene werden von H. nur wenige behauptet, aber auch sie sind eindrucksvoll: Raps-Botschaften enthielten paranormale Informationen. Besonders bemerkenswert ist folgender Fall: »Er sprach in Hartford bei Leuten, die er zum erstenmal sah, von einer kleinen, in graue Seide gekleideten Dame, die er flüchtig erblickt habe und die offenbar ein Gespenst sei, da sie aus der Welt der Lebenden abgeschieden sei. Dann hörte H. eine Stimme, die ihm sagte: >Es mißfällt mir, daß ein anderer Sarg auf den meinigen gestellt wurde; ich werde dies nicht dulden.’ Er verstand die Bedeutung dieses rätselhaften Satzes nieht. Als die Gesellschaft am anderen Tage zum Kirchhof ging, um das Grab der in graue Seide gekleideten Dame zu besuchen, sagte der Wächter, während er den Schlüssel in das Schloß des Grabgewölbes steckte: >Verzeihen Sie mir; da über dem Sarg der gnädigen Frau noch etwas Platz war, haben wir gestern den Sarg des Kindes von L. dorthin gestellt. Wir hatten nicht die Zeit, Sie zu benachrichtigen.«
 
 

 

 

 
 
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