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Zarathustra

 
       
  Zarathustra (griech. Zoroaster; etwa 600 v. Chr.), persischer Prophet, der sich im Alter von 15 Jahren in eine Berghöhle zurückzog und dort eine Vision von Ahura Masda – dem höchsten Wesen – hatte. Daraufhin entschloß er sich, das Evangelium des einen Gottes, der das Böse überwindet, zu verkünden. Nach Wanderungen durch Persien und Afghanistan, die von vielen mystischen Visionen begleitet waren, hatte er erst einen Anhänger gewonnen: seinen Vetter. Ihm wurde jedoch eine Audienz bei König Vishtaspa gewährt, der ein Wunder als Beweis seiner Lehre zu sehen verlangte. Zarathustra entfachte ein himmlisches Feuer, das nicht ausgelöscht werden konnte, aber jeden, der in seine Nähe kam, versengte. Daraufhin lud der König Zarathustra ein, an seinem Hof zu bleiben, und Zarathustra gewann bald beträchtlichen Einfluß auf die ganze königliche Familie. Schließlich begann der König selbst, den neuen Glauben zu verbreiten und Feuertempel für die Anbetung Ahura Masdas zu bauen. Zarathustra teilte die Welt in Anhänger der Wahrheit (Asha) und Anhänger der Lüge (Druj). Obwohl Ahura Masda noch über dieser Teilung stand, war damit der Grund gelegt für das dualistische Denken, das den späteren Zoroastrismus kennzeichnete. Im Gegensatz zu den Gnostikern, die die Welt für böse hielten, glaubte Zarathustra, daß die Welt grundsätzlich gut sei, da sie ja von Ahura Masda (Ormuzd) geschaffen war, daß sie aber seit ihrer Erschaffung vom Teufel (Ahriman) verdorben worden sei. Der Mensch muß sich entscheiden, welchem der beiden Herren er dienen will, und über sein Schicksal in der Nachwelt wird dementsprechend entschieden. Zarathustra wird auch als Autor der Gathas angesehen, der Lehrtexte, die zum Avesta gehören. Seine Religion überlebt noch heute als Parsismus.

Im Perserreich des 6. Jahrhunderts v. Chr. (Sagen verlegen sein Wirken zurück bis 6000 Jahre v. Chr.) gründete dieser auch Zoroaster genannte Priester die Religion des Parsismus. In ihr stehen sich der Schöpfer der Welt Ahura Masda und der böse Geist Angra Manju gegenüber. Der Mensch muß sich zwischen den beiden, also zwischen Gut und Böse entscheiden. Das heilige Buch der Parsen, das Awesta, enthält 16 Hymnen, die Gathas, die wahrscheinlich auf den Gründer selbst zurückgehen. Die Lehre des Zarathustra hatte über die Gnosis einen großen Einfluß auf das Christentum, das auch Gut und Böse sowie einen Teufel als Gegenspieler des Schöpfergottes kennt. Auch auf die Anthroposophie des Rudolf Steiner hatten die Lehren des Zarathustra noch Einfluß.
 
 

 

 

 
 
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Zarathustra (Parsismus, Mazdaismus)
 
     

 

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