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Mond

 
       
  Mond, der, die 18. Karte der großen Arkana des Tarot. Auf allen Varianten dieser Karte sieht man einen Mond. Auf den Karten älteren Typus sieht man unter dem Bild des Halbmondes zwei miteinander sprechende Astrologen. Die Abb. von zwei Hunden und einem Krebs unter dem Mond, die sich auf Karten jüngeren Datums befindet, scheint dennoch eine viel ältere Symbolik zu repräsentieren. In der Astrologie wurde die Konstellation des Krebses als das Haus des Mondes betrachtet. Der Mond läuft auch wie der Krebs rückwärts und vorwärts. In der antiken Mythologie war der Hund ein mit der Diana zusammengehöriges Tier. Sie wurden als Mondgöttinnen verehrt und stellten die dunkle, machtvolle und abnehmende Seite des Mondes dar. Der 13. August war ihnen in Griechenland und Rom geweiht, an dem die Christen später »Maria Himmelfahrt« feiern. Maria wird in den südlichen Ländern der »Mond der katholischen Kirche« genannt. Der Mond galt als Spender der Fruchtbarkeit, da sein 28-Tage-Zyklus mit der weiblichen Periode übereinstimmt. Diese Mondgöttinnen stellte man sich als schwarz vor (Isis, Kali, Schwarze Madonnen), weil Schwarz das Weibliche, die Fruchtbarkeit und Sexualität symbolisiert. Im kabbal. Lebensbaum entspricht ihm der Pfad zwischen Malkuth (Reich) und Jesod (Fundament). (Tarot)

Begleiter der Erde. Wegen seiner wechselnden Erscheinungsform steht er schon seit den frühesten Tagen der Menschheit neben der Sonne im Mittelpunkt des Interesses. Während die Sonne die Tage einteilte, konnte man mit Hilfe des M.s größere Zeiträume bestimmen, denn jede der deutlich erkennbaren Phasen dauert sieben Tage. Dies ist ein weiterer Grund für die hohe Wertschätzung, die der Zahl Sieben entgegengebracht wird. Wegen seiner Fähigkeit zur Veränderung und seiner Herrschaft über die Nacht wird er mit der Zauberei und Hexerei in Verbindung gebracht. Generell steht er für die weibliche Seite in jedem Menschen. So ist er in allen Sprachen außer der deutschen weiblichen Geschlechts. In der Astrologie gibt er Auskunft über die Gefühle und darüber, wie man sich anderen gegenüber darstellt. Er beherrscht das Tierkreiszeichen Krebs.

Die Frage nach dem Einfluss des Mondes auf die Menschen existiert bereits, seit die Menschheit sich über die Gestirne Gedanken macht. Wissenschaftler streiten sich darüber. Praktiker sehen es realistischer, so zum Beispiel der erfolgreiche amerikanische Literaturagent Oscar Collier aus New York. Wichtige Auktionen, von denen er sich für besonders wichtige Manuskripte viel versprach, legte er grundsätzlich auf Vollmondtage. Sein Kommentar: »Ich glaube nicht an okkulte Dinge und ich vertrete keine wissenschaftliche Theorie darüber, ob und wie der Mond die Menschen beeinflussen könnte. Meine Methode, die Termine der Auktionen festzulegen, ist rein pragmatischer Natur. Ich habe im Laufe der Jahre festgestellt, dass bei Vollmond mehr gekauft und besser bezahlt wird. Ich kann es nicht erklären, aber es wäre dumm von mir, es zu ignorieren.« Viele Menschen teilen Colliers Ansicht. Die Polizisten, Feuerwehrleute und Arzte in den Krankenhäusern haben in Vollmondnächten erheblich mehr zu tun, als an normalen Tagen. Sie wissen nicht, warum es so ist, aber sie wissen, dass sich Gewalttaten, Selbstmorde, Verbrechen im Affekt bei Vollmond häufen.
Viele Menschen behaupten, sie könnten bei Vollmond nicht schlafen. Auch Tiere – zum Beispiel Hunde, die den Mond anheulen – leiden offensichtlich unter dem Einfluss des Erdtrabanten. Die Erkenntnis, dass der Mond auf viele Menschen einen negativen Einfluss hat, ist uralt. Sie ist Teil der westlichen und östlichen Folklore, wird in der Bibel, im Koran und im Talmud erwähnt. Und sie ist spätestens seit 400 v. Chr., der Zeit des Hippokrates, des Vaters der Medizin, ein ständig wiederkehrendes Diskussionsthema der medizinischen und philosophischen Literatur. Bis ins 19. Jahrhundert ließen Richter »Lunatismus«, also Mondsüchtigkeit (von lat. Luna = Mond) bei Mordprozessen als mildernden Umstand gelten. In den Legenden hat sich der negative Einfluss des Mondes am häufigsten in den Geschichten von * Werwölfen niedergeschlagen. Auch darin geht es um jene Eigenschaft, die dem Mond angeblich innewohnt, alles Bestialische und Irrationale im Menschen zu entfesseln. Dass Hexen ihre Kräuter bei Vollmond sammeln, ist nicht nur Sage. Auch der Mondeinfluss auf den weiblichen Zyklus und Geburten lässt sich nicht länger abstreiten. Der Gründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner, hat Regeln aufgestellt, welche Früchte bei Vollmond gesät und welche besser nicht geerntet werden sollten.
Wissenschaftler stellten fest, dass Winterkrabben zum Beispiel ihre Farbe je nach der Phase des Mondes verändern und auch der Zyklus der Nahrungsaufnahme bei Austern ist vom Mond beeinflusst. Der Psychiater Arnold L. Lieber vertritt mit anderen Wissenschaftlern die Meinung, dass die besondere Konstellation von Sonne und Mond bei Vollmond größere Gezeitenunterschiede verursachen. Da der Mensch in der Hauptsache aus Wasser besteht, könnte er ähnlich wie die Meere einem Gezeitenunterschied unterliegen. Daraus, schließen indische Ärzte, könnten physikalische, physiologische und biochemische Veränderungen im Organismus entstehen, die auch das Gehirn betreffen. Abgesehen von solchen Spekulationen wartet Dr. Lieber mit Beweisen aus zwei statistischen Studien auf, die er mit Dr. Carolyn Sherin durchführte. Dabei stießen die Wissenschaftler auf eine »statistisch signifikante lunare Periodizität« in Duade County (US Bundesstaat Florida). Das heißt, in Vollmond und Neumondnächten wurden in dem Ort mehr Morde und Gewaltakte verzeichnet, als an anderen Tagen. Die Untersuchung wurde von anderen Wissenschaftlern heftig angezweifelt. Aber ihre Zahlen sprachen eindeutig für sich.
Mond, lat. Luna, 1. Himmelskörper, der von alters her mit Magie, Fruchtbarkeit und den geheimen Kräften der Natur in Verbindung gebracht wird. Er reflektiert Licht und wurde deshalb als ein »Trichter« gesehen, der das Licht der Sterne und Sternbilder anzieht und deren Energie auf die Erde überträgt. In den ersten Kalendern wurde die Zeit nach »Monden« berechnet, vielleicht, weil der 28tägige Mondmonat ein praktisches Maß ist. Da auch der weibliche Menstruationszyklus etwa einen Monat dauert, gilt er seit eh und je als Mondzyklus und ist der Grund für den Mond als Sinnbild der Fruchtbarkeit. Die Verehrung von Mondgöttinnen ist ein wichtiger Aspekt des Hexenwesens. 2. In der Astrologie ist der Mond nach der Sonne der wohl bedeutendste Himmelskörper, weil sich seine Bewegung durch alle Zeichen des Tierkreises hindurch stark auf das persönliche Horoskop auswirkt. Astrologen sind der Meinung, der Mond habe einen großen Einfluß auf die Gefühls und Gemütslage, und Menschen, bei denen der Mond zur Zeit der Geburt stark aspektiert war, gelten als sensibel und intuitiv, sind jedoch auch leicht zu beeindrucken und schnell beeinflußbar. Diese Auslegung der Mondeigenschaften rührt daher, daß der Mond etwa alle zweieinhalb Tage in ein neues Tierkreiszeichen eintritt, wohingegen die Sonne nur zwölfmal im Jahr das Zeichen wechselt. 3. Im Tarot ist Der Mond die Karte, die den biologischen und geistigen Evolutionsprozeß symbolisiert. Der Krebs als Sinnbild einer frühen Daseinsform taucht hier aus dem Gewässer empor; am Ufer stehen zwei Hunde – ein wilder Wolf und sein domestizierter Abkömmling. Beide Tiere blicken zum Mond empor, dem die Hunde heilig sind. In der Symbolik des Mondes überwiegt das Element Wasser; ferner wird diese Karte der Mond-Sphäre Jesod zugeordnet, die im kabbalistischen Baum des Lebens mit Sexualität und Fruchtbarkeit gleichgesetzt wird. Der Mond symbolisiert in der Kabbala den Pfad zwischen Malkuth und Jesod.
 
 

 

 

 
 
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