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Affekt

 
       
  Affekt [lat.; Stimmung], vorübergehendes starkes Gefühl, mit Organempfindungen und meistens mit Ausdrucksbewegungen (A.ausbruch) verbunden. Das Geschehen im personengebundenen Spuk kann als Versuch, A.e zu umgehen, betrachtet werden, also als spezifische Form der Affektprojektion (Projektion). Üblicherweise bezeichnet A.projektion die Technik, mit der die Außenwelt als A.träger erlebt wird.

Affekt — jemand liebt und haßt zugl. dieselbe Person; Intellekt — Ansicht und Gegenansicht werden gleichzeitig vertreten; Wollen — zur gleichen Zeit wird Entgegengesetztes gewollt. Ambitendenz, gelegentlich synonym zu A. gebraucht, bezieht sich im strengen Sinn nur auf die A. im Wollen. A. kann Krankhaftes und Normales beschreiben. In einem erweiterten Sinn spricht man auch bei Doppelbedeutung von A. und meint damit die Eigenschaft von Sachverhalten oder Wahrnehmungsbestandteilen, in verschiedenem Zushg. gesehen werden zu können (eine bestimmte soziale Position kann erstrebt und gefürchtet werden). So beschreibt auch Klages doppeldeutige Schriftmerkmale in der Graphologie als ambivalent. Freud hat die A. in das psychoanalytische Vokabular übernommen, wobei der Begriff wesentliche Umdeutungen und Erweiterungen erfahren hat: Manche Autoren nennen jeden Kompromiß und jeden Gegensatz ambivalent, für andere beschreibt A. eine Entwicklungsstufe des reifenden Menschen, die durch Triebschwankungen charakterisiert ist — der reife Mensch ist nicht länger ambivalent (so der Psychoanalytiker Karl Abraham); wieder andere (die Analytikerin Melanie Klein und ihre Schüler) sehen in jeder menschlichen Triebregung die A. von Liebe und Destruktion. Den meisten Definitionen ist gemein, daß A. einen nichtaufhebbaren Gegensatz beschreibt. In der Pps. wird der Sinngehalt paranormaler Manifestationen oft als ambivalent charakterisiert. Schon die Doppeldeutigkeit der griech. Orakel ist weniger eine Hintertür, um das Nichteintreten einer Prophezeiung zu rechtfertigen, als vielmehr Ausdruck einer A., die sich nicht ins Entweder/ Oder klassischer Logik zwängen läßt.
 
 

 

 

 
 
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