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Pharaonen Fluch

 
       
  Kaum ein Phänomen ist mit solcher Schärfe diskutiert worden, wie der so genannte Fluch der Pharaonen. Hier standen sich Befürworter und Gegner gnadenlos gegenüber, man tauschte Fakten, Beweise und Gegenbeweise aus, doch die Argumente der Befürworter der Realität dieser geheimnisvollen Flüche konnten nicht widerlegt werden. Nichts ist bewiesen. Aber die Tatsachen sprechen für sich. Dem siebenundfünfzigjährigen Lord Carnarvon, einem leidenschaftlichen Amateurarchäologen, waren als Agyptologen die Geschichten über den Fluch des Pharaos wohl bekannt. Er war von mehreren Wohlmeinenden daran erinnert worden, als er Anfang 1922 nach Ägypten aufbrach, um das Grab des Kindpharaos Tutenchamun zu finden. Er störte sich nicht daran. Sein Jagdeifer war zu groß. Einer der berühmtesten Okkultisten seiner Zeit, Lord Hamon, hatte Carnarvon ein warnendes Telegramm nachgeschickt: »Lord Carnarvon. Grab nicht betreten. Bei Ungehorsam Gefahr. Bei Nichtbeachtung Krankheit. Nie wieder gesund. Tod ereilt Sie in Agypten.
Carnarvon war von dem Telegramm betroffen. Er befragte noch zwei Hellseher, die ihm für den Fall, dass er von seinem Vorhaben nicht ablassen sollte, beide den Tod voraussagten. Doch der Lord ließ sich nicht zurückhalten. Er wollte sich diesen Traum erfüllen, den er seit Jahrzehnten träumte. In Ägypten gab sich Carnarvon unbesorgt. Er lache über diese so genannten Flüche, erzählte er. Am 17. Februar 1923 standen Carnarvon und sein Team in der Todeskammer des Kindkönigs. Carnarvon und sein amerikanischer Partner, Howard Carter, fanden unermessliche Schätze: Gold, Edelsteine und Perlen. Der Sarg, in dem der mumifizierte Leichnam Tutenchamuns lag, war aus massivem Gold. Nach Aussagen von Mitgliedern des Teams hing über dem Sarg eine Tafel mit der Inschrift: »Tod wird über jene kommen, die den Schlaf des Pharaonen stören.« Diese Tafel ist aber später nie mehr aufgetaucht, und sie wurde auch nicht fotografiert. Zwei Monate nach dem Einbruch in das Pharaonengrab fühlte sich Lord Carnarvon plötzlich sehr schlecht. Als sein Sohn im Kairoer Hotel Continental eintraf, war der Lord bereits bewusstlos. Er starb in der gleichen Nacht. Carnarvons Sohn erinnerte sich, dass im Moment des Todes die »Lichter in ganz Kairo ausgingen – wir zündeten Kerzen an und beteten.«
In der Todesnacht begann der Hund des Lords im Haus in Hampshire plötzlich grundlos zu heulen. Dann legte er sich hin und starb. Carnarvon Tod wurde auf einen Moskitostich zurückgeführt, der eine Lungenentzündung ausgelöst hatte. Seltsamerweise hatte die Mumie einen kleinen Makel an derselben Stelle, wo sich bei Carnarvon der Mückenstich befand.
Ein paar Tage später gab es im Hotel Continental ein weiteres Todesopfer. Der amerikanische Archäologe Arthur Mace, eines der führenden Mitglieder des Teams, fiel plötzlich ins Koma und starb, bevor die Ärzte ihn behandeln konnten. Nun begann eine Todesserie: Der Ägyptologe George Gold, ein Freund Carnarvons kam sofort nach Kairo, als er vom Tod Carnarvons hörte. Als Erstes besichtigte er das Grab. Am nächsten Tag hatte er hohes Fieber. Zwölf Stunden später starb er. Der Radiologe Archibald Reid, der den Leichnam Tutenchamuns geröntgt hatte, erkrankte und wurde sofort nach England zurückgeschickt. Dort starb er nach ein paar Tagen. Carnarvons persönlicher Sekretär während der Expedition, Richard Bethell, wurde mit Herzversagen tot in seinem Bett aufgefunden. Der britische Industrielle Joel Wood war der Erste, der zur Besichtigung des Grabes eingeladen worden war. Wenig später starb er an einem geheimnisvollen Fieber. Innerhalb der sechs Jahre, in denen Tutenchamuns Grabstätte freigelegt wurde, starben zwölf der beteiligten Menschen. Nach sieben Jahren waren nur noch zwei Mitglieder des ursprünglichen Ausgrabungsteams am Leben. 22 Personen, die mit der Expedition zu tun hatten, waren gestorben, darunter auch Lady Carnarvon und der Halbbruder des Lords. Letzterer hatte Selbstmord verübt. Nur der zweite Leiter des Teams, der Amerikaner Howard Carter, starb erst 1939 eines natürlichen Todes. Es gab auch später noch Ereignisse, die zumindest eigenartig sind. 1969 gab der einzige noch überlebende der Expedition, der siebzigjährige Richard Adamson, im britischen Fernsehen ein Interview, »um den Mythos des Fluchs über den Haufen zu werfen«. Adamson hatte als Sicherheitswächter für Lord Carnarvon bei der Expedition gearbeitet. Er erzählte den Zuschauern: »Ich habe nie auch nur einen Augenblick an den Fluch geglaubt.« Auf der Heimfahrt verunglückte sein Taxi und schleuderte ihn auf die Straße. Ein Lastwagen verfehlte ihn nur um Zentimeter. Es war das dritte Mal, dass Adamson versucht hatte, den Fluch als alberne Legende zu demaskieren. Aber als er zum ersten Mal in der Öffentlichkeit darüber sprach, starb seine Frau wenige Stunden danach. Beim zweiten Mal brach sich sein Sohn bei einem Flugzeugunglück das Rückgrat. Während seiner Genesung sagte Adamson im Krankenhaus: »Bisher habe ich mich immer geweigert zu glauben, die Schicksalsschläge in meiner Familie hätten etwas mit dem Fluch zu tun. Doch nun bin ich mir nicht mehr sicher.«
Der Ägyptenexperte Philip Vandenberg stellte in seinem Buch »Der Fluch der Pharaonen« eine interessante These über das Massensterben der Expeditionsteilnehmer auf: Die Gräber seien perfekte Brutstätten für Bakterien gewesen, die im Laufe der Jahrhunderte unter Umständen neue Arten entwickelt und ihre Kräfte bis zum heutigen Tag behalten hätten.
Die ausgefallenste Erklärung stammte von dem Atomwissenschaftler Louis Bulgarine. Er sagte: »Es ist absolut möglich, dass die alten Ägypter radioaktive Strahlungen ausgenützt haben, um ihre heiligen Stätten zu schützen. Der Boden der Gräber könnte mit Uranium bedeckt gewesen sein. Oder die Gruften waren aus radioaktivem Gestein gemauert. Gestein, das sowohl Gold wie Uranium enthielt, wurde vor 3 000 Jahren in Ägypten abgebaut. Solche Strahlungen könnten auch noch heute Menschen töten.« Im Jahr 1972 erhielt die Geschichte des Fluches neue Nahrung. Die goldene Totenmaske Tutenchamuns wurde von Kairo nach London geschickt, wo sie im Britischen Museum in einer Ausstellung gezeigt werden sollte. Den Versand beaufsichtigte Dr. Gamal Mehrez, Direktor der Altertümer in Kairo. Dr. Mehrez glaubte nicht an einen Fluch. Das betonte er immer wieder. Die Todesfälle waren in seinen Augen reiner Zufall. Er beobachtete, wie die Totenmaske auf einen Lkw verladen wurde und ging dann nach Hause. Am gleichen Abend starb er. Als Todesursache wurde ein Kreislaufkollaps angegeben. Zum Transport der Maske stand ein Flugzeug des Transportkommandos der britischen Luftwaffe bereit. Innerhalb der nächsten fünf Jahre nach dem Flug wurden sechs Mitglieder der Besatzung vom Tod oder anderen Schicksalsschlägen heimgesucht. Der Flugoffizier Rick Laurie, Chefpilot, und der Flugingenieur Ken Parkinson starben an Herzinfarkt. Laurie war 46, Parkinson 40 Jahre alt. Chefmechaniker Ian Landsdowne brach mit einer Leiter zusammen, sein rechtes Bein wurde dabei so schwer verletzt, dass er behindert blieb. Während des Fluges hatte er aus Scherz gegen die Kiste mit der Maske getreten. Der Navigator Jim Webb verlor seinen ganzen Besitz, als sein Haus abbrannte. Eine Sergeantin musste die Luftwaffe nach einer schweren Operation verlassen. Sergeant Brian Rjounsfall erlitt zwei Herzattacken, die er überlebte. Übrigens: Im Jahr 1912 überquerte ein Dampfschiff den Atlantik mit einer wertvollen Fracht – einer ägyptischen Mumie. Es war der Leichnam einer Prophetin aus der Zeit der Herrschaft von Tutenchamuns Schwiegervater. Die Mumie wurde wegen ihres Wertes nicht im Ladedeck verstaut, sondern in einer Kabine hinter der Brücke. Das Schiff rammte einen Eisberg und ging mit 1513 Menschen an Bord unter. Es handelte sich um die »Titanic«. Ein Schmuckstück, das bei der Mumie gefunden wurde, trug die Inschrift: »Erwache aus dem Traum, der deinen Schlaf hütet, und du wirst über alles triumphieren, was wider dich ist.«
 
 

 

 

 
 
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