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Öffentlichkeit

 
       
  1. Darf oder muß die Kirche in der Ö. Stellung nehmen zu Fragen der Politik und der Gesellschaft? (s. u. 3.) Von dieser Frage müssen wir unterscheiden die Ö.und Informationsarbeit der Kirche (s. u. 2.). Die privilegierte Stellung der Großkirchen in der BRD drückt sich darin aus, daß sie Körperschaften öffentlichen Rechts besonderer Art sind, die viele Hilfen des Staates genießen, z. B. Einzug der Kirchensteuer, Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach, theologische Fakultäten an staatlichen Universitäten. Obwohl der Staat weltanschaulich neutral ist, zeigt er doch großes Interesse an der Wirksamkeit der Kirche. Die Kirchen wiederum sind Verbände mit eigenen (z. B. VermögensInteressen und dem Wunsch, Einfluß auf ihre Mitglieder ausüben zu können. So gibt es in Rundfunc und Fernsehanstalten Kirchenfunkredaktionen und in allen Programmen Übertragungen von Gottesdiensten und Sendungen aus dem kirchlichen Leben. Die kirchliche Presse, regionale Kirchenzeitungen, Fachzeitschriften und Verbandszeitungen, ist vereinigt im >Gemeinschaftswerk evangelischer Publizistik’. Von der EKD wird ein kirchlicher Nachrichtendienst unterhalten, der epd (Evangelischer Pressedienst). Mit Ö.-Auftrag oder Ö.-Anspruch wird das Recht der Kirche auf Mitsprache im politischen Bereich bezeichnet. Im >Stuttgarter Schuldbekenntnis< von 1945 hat der Rat der EKD die Mitverantwortung der Christen für die Ereignisse und Folgen des Naziregimes bekannt und es als notwendig bezeichnet, daß die Kirche in den Bereichen Politik und Gesellschaft nicht schweigt. Kirchliche Stellungnahmen zu politischen Konflikten bedürfen der Sachkenntnis und der Situationsbezogenheit. Sie stehen häufig in der Gefahr, zu allgemein zu sein, da keine Mitgliedergruppe verärgert werden soll. Die >Denkschriften< der EKD sind Versuche, sich als evangelische Kirche an der Entwicklung der Grundlagen des künftigen Menschseins in unserer Welt zu beteiligen (z. B. zur Aussöhnung mit Polen, zur Extremistenfrage, zur Umweltproblematik). Sie wollen Argumentationshilfen sein, die den Prozeß der Meinungsbildung unter Christen und Nichtchristen anregen. In diesem Sinn ist Ö.arbeit der Kirche Teil ihrer politischen Diakonie, deren Maßstäbe von der Verkündigung des Evangeliums gesetzt werden. D. Q. Politik; Staat und Kirche; Stuttgarter Schuldbekenntnis  
 

 

 

 
 
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