Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Kräutermedizin

 
       
  Kräutermedizin. In der Heilkunde aller Völker nehmen Kräuter einen wichtigen Platz ein. Schon mehrere Jahrtausende vor Christus waren Heilkräuter in China, Indien und im Alten Orient bekannt. Die früheste schriftliche Erwähnung von Kräutern findet sich in einem Papyrus aus Ägypten (1500 v. Chr.). In den alten Hochkulturen wurden Kräuter als etwas Göttliches verehrt. Ihre Entdeckung schrieb man den Göttern oder Wesen aus der Mythologie zu. Die Kenntnis der Heilkräuter erlangten die Menschen bei der Nahrungssuche und durch Beobachtung der Tiere, die bei Krankheiten gewisse Kräuter fressen sollten. Als die Umweltzerstörung noch nicht so weit fortgeschritten war, wuchsen diese Kräuter in der Nähe der menschlichen Siedlungen, was ein Beweis dafür ist, daß sie systematisch angebaut wurden. Eine besondere Wertschätzung genossen die Frühlingspflanzen, da sie gleichsam die Lebenskraft der »kräutertragenden« Erde symbolisierten, die in vielen Kulturen als Fruchtbarkeitsgöttin verehrt wurde (Erdmutter). Mit diesen Frühlingskräutern sind sehr alte magische Riten verbunden. Von großer Wichtigkeit war die Zeit, zu der die Kräuter gesammelt wurden. Da jede Pflanze unter der Herrschaft eines Planeten stand, konnten sich ihre Heilkräfte nur entfalten, wenn das betreffende Gestirn auch dominierte. In den alten Quellen findet sich meistens die Vorschrift, daß man solche Pflanzen vor dem Aufgang der Sonne sammeln solle. Die hl. Hildegard empfiehlt als geeigneten Zeitpunkt den zunehmenden Mond. In Europa genießt der Johannis-tag (24. Juni) oder die Johannisnacht für das Sammeln das höchste Ansehen, weil zur Sonnenwende die magischen Kräfte ihren Höhepunkt erreichen. Die Signaturenlehre, die in der Medizin des 16. und 17. Jh. eine wichtige Rolle spielte, versuchte, die Heilkräfte der Pflanzen anhand von geheimen Sinnzeichen (Signaturen) zu erkennen. So soll das Mondkraut Tumore heilen, weil es dem Krebs ähnelte. Das Bingelkraut, das Besant glaubten 1909, in dem erst 15jährigen K., einem Sohn von Brahmanen, den kommenden Maitreya und Christus zu erkennen. Sie adoptierten ihn und gründeten eigens für ihn den Orden »Order of the Star« (Orden des Sterns) in der Theosophischen Gesellschaft. 1910 erschien unter dem Namen Alkyone die erste seiner Schriften At the Feet of the Master, (dt. Übers.: Zu Fü ßen des Meisters). Vermutlich waren aber Besant und Leadbeater die Autoren. 1929 erklärte er, daß er nicht der kommende religiöse Führer sei, sagte sich von der Theosophie los und löste den Orden auf. Die Krishnamurti-Bewegung spaltete die Theosophische Bewegung. Die dt. Gruppe trat fast geschlossen zu den Anthroposophen über. K.s Lehren basieren auf der Erkenntnis, daß der Mensch sich zunächst von allen Glaubenssystemen befreien müsse, um zur Selbsterkenntnis zu gelangen. Wichtig für jeden Menschen sei, sich von den Fesseln des Ichs zu lösen.
Kräutermedizin, Heiltradition, die in den verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung mit der Hexerei, Astrologie und Alchemie in Zusammenhang stand. Sie geht bis ins 3. Jahrtausend v. Chr. zurück,

dem der chinesische Kaiser Shen-nung ein grundlegendes Werk uber Kräuter mit dem Titel Pen Tsao verfaßte. Darin pries er die I I eilkräfte von Ginseng, Zimt und Maulbeerbaumrinde. Die alten A gypter schätzten Olivenöl, Nelken, Myrrhe und Rizinusöl hoch nd besaßen profunde Kenntnisse von ätherischen Ölen zu Heilt wecken und zum Einbalsamieren. Im alten Griechenland kannte man ebenfalls den Wert der Kräutermedizin; in der Naturgeschichte des Plinius wird die Kräuterkunde auf den großen Arzt Hippokrates eirückgeführt.Wahrscheinlich aufgrund der heidnischen Vorstellungen und vielen Hinweise auf die Heilkundegottheiten Apollo und Asklepios, die vom alten Griechenland in die mittelalterliche Welt einflossen, wurde ein Großteil des Kräuterwissens im Mittelalter als unchristlich abgetan und mit Hexerei und Magie gleichgesetzt. In England vereinte Nicholas Culpeper (1616-1654) in seinem Werk The English Physician Enlarged (1653) Astrologie, Magie und Kräuterkunde miteinander, und der Schweizer Kräuterkundige und Alchemist Paracelsus (1493-154D ordnete Pflanzen nach der Farbsymbolik der Blüten. Paracelsus war aber auch von der Heilkraft solcher Metalle wie Quecksilber und Antimon überzeugt. Merkwürdig mutet die mittelalterliche Auffassung an, bestimmte Kräutermischungen würden magische Kräfte verleihen. Ein Rezept von 1600 etwa gibt an, wie Olivenöl, Rosenwasser und Ringelblumen zusammenzumischen sind, um den Blick für Feen zu schärfen: »Die Rosen und Ringelblumen sind nach Osten hin zu pflücken, und das nötige Wasser sollte reines Quellwasser sein. Man gebe das gereinigte Öl in eine Phiole und füge Stockrosenknospen, Ringelblumenblüten, die Spitzen von wildem Thymian, junge Haselsprossen und Gras von einem Feenthrön hinzu. Der Thymian muß in der Nähe eines Hügels gesammelt werden, wo sich Feen aufzuhalten pflegen. Die Flasche ist sodann drei Tage in die Sonne zu stellen, damit die Zutaten gut durchziehen. Hierauf stelle man sie zu fernerem Gebrauch fort...« Inzwischen ist die Kräuterkunde in die moderne Naturheilkunde inkorporiert; wunderliche Volksrezepturen wie die oben angegebene sind längst nicht mehr gebräuchlich in der Kräutermedizin. Doch sind viele der heutigen Naturheilkundler der Meinung, daß die Schulmedizin ungerechte Vorurteile gegen die Anwendung alter Heilmittel hege, und von Zeit zu Zeit werden noch immer Beschuldigungen wie »Hexenkünste« oder »Aberglauben« erhoben. E: Die moderne Erbin der Kräutermedizin ist die wissenschaftlich fundierte Phythotherapie.
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Kräuterbücher
 
kreativ
 
     

 

Weitere Begriffe : Artanum | FALSE MEMORY SYNDROME FOUNDATION | Stundenplanet
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.