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Keltische Religion

 
       
  Keltische Religion Seit etwa 300 v. Chr. hatten sich die Kelten (Festlandkelten und Inselkelten), Stämme des westlichen Zweiges der Indogermanen, von ihren Siedlungsgebieten in Südwestdeutschland, Bayern und Mähren aus über Gallien, Britannien und Irland bis nach Galatien in Kleinasien ausgebreitet. Trotz ihrer späten Einigung unter Vercingetorix auf gallischem Boden verloren sie im Kampf gegen Caesar im Jahr 52 v. Chr. ihre Unabhängigkeit. Für die Zeit vor der Christianisierung fehlen literarische Zeugnisse über ihre Religion. Zahlreiche Prosaerzählungen, Epen und Glossare entstanden nach dem Untergang der keltischen Religion. Aufschlussreich für die religiösen Bräuche der Kelten ist Caesars Bericht « De bello Gallico ». Außerdem wurde reiches Material an Statuen, Reliefs und Münzen gefunden. Aus den Quellen geht hervor, dass die Kelten verschiedenste Naturobjekte, Gewässer, Pflanzen, Tiere, und fast unzählige Gottheiten verehrten. Der oberste Gott zumal unter den Bewohnern des Festlandes war Lug; wie der römische Gott Merkur tat er sich als Führer auf Wegen und Märschen hervor und war mit besonderer herrschaftlicher Autorität ausgestattet. Sein Hauptkultort lag auf einem Berg in der Nähe des heutigen Lyon. Große Verehrung vor allem in Irland genoss Dagda, « der gute Gott ». Er galt als « Allvater », Herr der Weisheit und Spender von Überfluss. Schutzherr der Gelehrsamkeit, der Dichtung und Schreibkunst war Ogma, bildlich dargestellt als Greis. Als Kenner der Himmelskunde und atmosphärischen Strömungen wurde Manannän Mac Lir (« Sohn des Meeres » ) von den seefahrenden Inselkelten verehrt. Zahlreich waren die weiblichen Numina - unter ihnen Brigit, Schutzherrin der Dichtkunst, deren hilfreiche Qualitäten in christlicher Zeit auf die heilige Brigitta übertragen wurden. Die keltischen Priester - Druiden - galten als die «wahrhaft Schauenden », die Weisen schlechthin. Im Kult stellten sie, die die «Sprache der Götter sprachen », die Verbindung der Menschen mit Gott her. Mündlich überlieferten sie das traditionelle Wissen, historische Erinnerungen und mantische Kenntnisse (Mantik: Kunst der Wahr- und Weissagung); sie trafen Entscheidungen im öffentlichen Leben und übten richterliche Funktionen aus. Als ihr Prototyp kann der Zauberer Merlin gelten. Der Stand des Barden war dem des Druiden verwandt: Als wandernder Dichter und Sänger trug er an Königs-und Fürstenhöfen Erzählungen, geschichtliche Ereignisse und Gedichte vor. Die Kultstätten der Kelten lagen in Hainen, vornehmlich Eichenwäldern. Im Mittelpunkt ihres Gottesdienstes stand das Tieropfer. In offensichtlich polemischer Absicht behaupteten antike Autoren, die Kelten hätten auch Menschen geopfert. Der König, Garant des Wohls aller, war stets von einem Druiden begleitet, der ihn beriet. Er führte seine Abstammung auf göttlichen Ursprung zurück. Das Idealbild des keltischen Herrschers stellt König Artus dar, dessen Ritter der Tafelrunde den Stoff für die mittelalterliche Artus-Epik (Chretien de Troyes, Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach) lieferten. Jahrhundertelang wurde seine Wiederkehr erwartet, nachdem er aufgrund einer schweren Verwundung auf die Insel Avalon entrückt worden war. Der Glaube an ein jenseitiges Leben war unter den Kelten allgemein verbreitet. Berichtet wird von der Vorstellung wundersamer Seefahrten zu den paradiesischen « Inseln der Seligen » (« die andere Welt », « das leuchtende Land »), zu denen auch Avalon gehört und auf denen die Zeitlosigkeit der Ewigkeit herrscht. Dorthin konnten selbst Lebende auf abenteuerlichen Seereisen gelangen. Das Totenreich hingegen - «Haus des Donn », das der Herrschaft des « Dunkeln » untersteht - war den Seelen der Verstorbenen vorbehalten. Nach keltischer Überzeugung werden dermaleinst Feuer und Wasser die Oberhand gewinnen und zum Untergang der Welt führen.  
 

 

 

 
 
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