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Gerechtigkeit

 
       
  Gerechtigkeit, die, die 8. Karte der großen Arkana des Tarot. Auf dieser Karte findet sich schon in der ältesten bekannten Gestalt das Bild der Göttin der Gerechtigkeit mit Schwert und Waage in den Händen. Die ital. Benennung dieser Karte »La Giustizia« entspricht genau dem lat. Wort iustitia. Die Schicksalsgöttin Ananke, die von den griech. Magiern auch Dike (Gerechtigkeit) genannt wurde, hieß bei den Römern gewöhnlich Necessitas oder Nemesis. Von den Sephiroth entspricht ihr Hod (Pracht) und der Pfad zwischen Tipheret und Geburah im Lebensbaum. In der modernen Tarotdeutung wird die Symbolik der Karte mit dem ägypt. Totengericht (ägypt. Totenbücher) in Verbindung gebracht. Die auf der Karte abgebildete Göttin wird als Maat (Göttin der Wahrheit) gedeutet. (Tarot)

1. Das Wort G. wird in der Bibel meistens für das Wirken Gottes gebraucht. Im AT besteht Gottes G. darin, daß er seinen Bund mit dem Volk Israel hält. Er steht zu dem, was er gesagt hat, er steht zur Erwählung seines Volkes. G. meint also nicht, daß Gott von einem neutralen Punkt aus einem jeden zuteilt, was ihm zusteht, dem Bösen Böses und dem Guten Gutes. Vielmehr enthält die G. Gottes seine Barmherzigkeit, seine Zuwendung zu Menschen, die diese Gnade gar nicht verdient haben. Die Folge dieses Handelns Gottes ist freilich, daß die Menschen in ihrem Verhältnis zueinander nach dem Maßstab dieser G. handeln. Sie sollen ihre Bundestreue darin bewähren, daß Friede und G. herrschen. Im NT wird der Begriff G. vor allem in den Briefen des Paulus gebraucht. Paulus bezeichnet damit das Verhältnis zwischen Gott und Mensch. Der Mensch tritt nicht dadurch zu Gott in ein rechtes Verhältnis, daß er etwas leistet, daß er das Gesetz hält und dafür von Gott belohnt wird, sondern allein dadurch, daß Gott ihm vergibt, ihm seine Sünde nicht anrechnet und ihm seine unverdiente Liebe zuwendet. Vom Begriff der G. her entdeckte Martin Luther (1483-1546) die christliche Botschaft neu (siehe Reformation). Ihn quälte die Frage seiner Zeit besonders: Wie kriege ich einen gnädigen Gott? Die gängige Antwort damals war: indem du fromm bist und gute Werke tust. Beim Nachdenken über den biblischen Betriff G. wurde Luther deutlich, daß der Mensch nicht durch sein Tun vor Gott bestehen kann, sondern allein durch die Gnade Gottes; es gibt keine Werkg., sondern nur eine Gnadeng. Das ist die gute Botschaft, das Evangelium: Der Mensch ist um der Liebe Gottes willen Gott recht. Das Halten der Gebote, die Frömmigkeit, alles menschliche Tun ist Folge dieser G., nicht ihre Voraussetzung. Heute wird leicht gesagt, daß die G. Gottes, die den Menschen in das rechte Verhältnis zu Gott stellt, für unser Denken keine Rolle mehr spiele. An der Frage nach dem Sinn des Lebens wird aber deutlich, wie wichtig die Botschaft von der G. Gottes ist: Der Sinn des Lebens besteht nicht darin, was der Mensch darstellt, leistet, verdient, sondern darin, daß er geliebt wird. Wer von dieser Gewißheit lebt, kann daran mitarbeiten, daß die juristische und politische G. menschliche Züge trägt, ohne dadurch sich und sein Leben rechtfertigen zu müssen, was immer in Gewalt und neuer Ungerechtigkeit endet. H.-J. J. Bund; Frieden; Rechtfertigung; Versöhnung; Strafe
Eine strenge Frau hält die Waagschalen der Gerechtigkeit in Händen. Deutung: Höhere Ordnung, Ausgleich, Gerechtigkeit, Ungerechtigkeit, Vorurteil.
 
 

 

 

 
 
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