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Dogmatik

 
       
  Dogmatik ist die zusammenfassende Darstellung theologisch verbindlicher Aussagen und Lehren (Dogma) und stellt den Versuch dar, die Wahrheit des Glaubens allgemein und universal zu vertreten. (Absolutheitsanspruch des Christentums) Die christliche Überzeugung von der Alleinherrschaft Christi in der Kirche und in der Welt soll so ausgedrückt werden, dass dieser Anspruch für alle Menschen gültig erscheint. Während es die « dogmatische Theologie » mit Glaubenssätzen zu tun hat, geht es in der « ethischen Theologie » um die moralischen Maßstäbe des christlichen Lebens (Ethik) und bei der « historischen Theologie » um die geschichtlichen Bedingungen von Christentum und christlichem Glauben. Nach - katholischer Auffassung legt die Dogmatik die Dogmen aus; sie denkt über alles nach, «was zum Verständnis des Dogmas methodisch und inhaltlich notwendig und förderlich ist ». Damit steht über der Dogmatik die Autorität der Kirche. (- Gehorsam) In der evangelischen Theologie hingegen soll die Dogmatik die überlieferten Glaubenssätze an der Bibel überprüfen. Die Glaubenssätze der Kirchen der Reformation (z. B. die Lehre von der Rechtfertigung) werden nicht als Dogmen bezeichnet. Die ältesten Dogmatiken sind Zusammenstellungen verbindlicher theologischer Aussagen. Augustinus’ (354 - 430) « Enchiridion » (Handbüchlein) z. B. hielt sich an den Aufbau des altkirchlichen Glaubensbekenntnisses. (Apostolicum) Daran schließt sich die Auffassung an, Dogmatik sei «Rede vom dreieinigen Gott». Thomas von Aquin (1225 - 1274) hingegen ließ in seiner «Summa theologica » die Trinitätslehre der Gotteslehre folgen und besprach dann Gott als Ursache der Schöpfung; daran schließen sich die Themen « Mensch », « Christus und sein Werk » und «die Sakramente » an. Calvin (1509 -1564) lässt in seiner « Institutio Christianae Religionis » (Unterweisung in der christlichen Religion) auf die Gotteslehre die Christologie, die Gnadenlehre, die Lehre von der Kirche (Ekklesiologie) und die Sakramentenlehre folgen. In der Zeit nach der Reformation entwickelte man den Aufbau der Dogmatik in Entsprechung zur « Heilsgeschichte » : Nach der Gotteslehre kommt die Schöpfung, der « Fall » des Menschen, die Menschwerdung Gottes in Christus, das Werk Christi, die Kirche und die Lehre vom Ende des Einzelnen und vom Ende aller Dinge. In seinem monumentalen Werk «Die Kirchliche Dogmatik» (1/1, 1932 bis IV/4 1967) schrieb Karl Barth (1886 - 1968) der Dogmatik die Aufgabe zu, die Verkündigung der Kirche zu hinterfragen. «Dogmatik ist die kritische Frage nach dem Dogma, d. h. nach dem Wort Gottes in der kirchlichen Verkündigung oder konkret: Nach der Übereinstimmung der von Menschen vollzogenen und zu vollziehenden kirchlichen Verkündigung mit der in der Schrift bezeugten Offenbarung.» (1932) Um dem Vorwurf des « Dogmatismus » auszuweichen, wird in neuerer Zeit häufig der Begriff « Dogmatik » durch den der « Systematischen Theologie » ersetzt. Die Orthodoxen Kirchen kennen bis heute keine institutionalisierte Dogmatik. Sie halten sich an die Dogmen der ökumenischen Konzilien. In der römisch-katholischen Kirche spricht der Papst kraft göttlichen Rechtes die Glaubenswahrheiten verbindlich aus. Dogmatik hat darüber zu reflektieren; in ihr spricht die Kirche gleichsam mit sich selber.  
 

 

 

 
 
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