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Bewußtsein

 
       
  Bewußtsein, eine besondere Form menschlichen Erlebens. Als Tätigkeit ist das B. die psychische Widerspiegelung der psychischen Welt und als dessen Ergebnis der Gesamtinhalt der Phantasie-, Wahrnehmungs- und Denkfähigkeit des Menschen. Nach Tart ist es das »Gesamtmuster des psychischen Funktionierens«. Psychische Inhalte, die vom Menschen nicht als solche empfunden werden, gehören zum Unbewußten, das z. B. nach Jung eine ausgleichende (kompensatorische) Wirkung auf das B. hat. Die Grenze zwischen beiden Bereichen ist die Bewußtseinsschwelle, an der ein unbewußter Vorgang zu einem bewußten wird. Das nicht bewußtseinsfähige Unbewußte kollektives Unbewußte erscheint in Träumen, Visionen und Wahnvorstellungen. Man unterscheidet verschiedene B.-Zustände oder -ebenen, die mit den vier Hauptgruppen von Gehirnwellen (Alpha-, Beta-, Delta- und Thetawellen) verbunden sind. Alphawellen sind die Grundlage aller höheren Bewußtseinszustände. In Verbindung mit den Thetawellen treten sie bei der Meditation auf und sind ein Indiz für körperliche und psychische Entspannung. Thetawellen treten bei kreativer Inspiration und Meditation auf. Deltawellen sind ein Kennzeichen des Schlafzustandes, aber auch die Reaktion auf neue Ideen. Sie finden sich besonders bei Menschen mit paranormalen Fähigkeiten. Die Kombination der verschiedenen Gehirnwellen ergibt acht Bewußtseinszustände: 0. Tiefschlaf 1. Traumschlaf, 2. hypnagoger Zustand (zwischen Wachen und Schlafen), in diesem Zustand kann das Unbewußte sehr leicht die Bewußtseinsschwelle überschreiten, 3. Wachzustand, 4. Meditation, 5. lichtes Bewußtsein oder Erleuchtung völlige Trennung zwischen Körper und Seele, wie sie durch die Meditation des Zen erreicht wird), 6. aktive Kreativität, 7. Bewußtseinserweiterung oder Trance im Schamanismus (besonders durch psychoaktive Drogen), 8. kosmisches Bewußtsein. Die höheren B.-Formen lassen sich auch in den Farben der Aura nachweisen. Blau/Indigoblau tritt bei Meditation und Intuition auf Weiß ist ein Anzeichen von Erleuchtung. In der Esoterik sind alle B.-Formen oberhalb des Wachb. von Wichtigkeit. Dazu gehören auch die qualitativen Erweiterungen des Alltagsb. (Bewußtseinserweiterung oder Transformation) besonders durch »Grenzerlebnisse« (Überschreitung der Raum-Zeit-Welt), die u. a. durch außersinnliche Wahrnehmung, mystische Erfahrungen Mystik), Phantasie-Reise, Yoga, Visualisation, aber durch psychoaktive Drogen wie z. B. LSD oder Peyote hervorgerufen werden.

Siehe Beten; Gewissen; Meditation; Mensch; Religion

Bewußtsein, das unmittelbare ich-integrierte Insgesamt des seelischen Erlebens, die Summe aller wirklichen oder gleichzeitig gegenwärtigen Vorstellungen. Im topischen (räumlichen) Modell der Tiefenps. hat das B. seinen Platz an der »Oberfläche des seelischen Apparates«: als Empfangsstation und Umschlagplatz für Wahrnehmungen, Empfindungen und Erinnerungen. Die Wahrnehmungen kommen dabei von außen, die Empfindungen und Erinnerungen dagegen von innen, aus einer tieferen psychischen Schicht als das B. Deshalb wird das B. auch gelegentlich näher bestimmt als Oberbewu ßtsein. Außerdem wird zwisehen verschiedenen B.sgraden (z. B. getrübtes, gesenktes, erhöhtes B.) und B.sarten differenziert: Gegenstands-, Tages-, Normal-, Wach-, Ich- und Selbstbewußtsein einerseits und Traumbewußtsein, B. in Hypnose, in der Meditation, in der Ekstase andrerseits sowie weitere B.szustände. — Das B. selbst scheint ein unableitbares Phänomen zu sein: »Die wunderbare Tatsache, daß mein normaler Bewußtseinsraum sich deckt mit demjenigen anderer Menschen, ist also nicht mehr in der Weise zu beschreiben, daß wir alle die gleiche >reale Außenwelt< wahrnehmen, sondern ist als eine Urtatsache hinzunehmen.« Die Pps. hat zum Verständnis von Psi-Manifestationen Modelle entwickelt, nach denen paranormale Ereignisse an veränderte B.szustände (andere Arten des B.·) geknüpft sind oder im Übergangsbereich von einer zur anderen psychischen Schicht stattfinden. Damit hat die Pps. mit daran teil, daß das B. nicht bloße philos. Spekulation blieb, sondern zu einem zentralen Begriff der empirischen Anthropologie wurde ( Abaissement du niveau mentale).
Bewußtsein, engl. consciousness vom lateinischen conscire, »wissen«, abgeleitet; das Vermögen, sich seiner selbst bewußt zu sein, bewußt zu empfinden und wahrzunehmen. Wird oft mit Geist gleichgesetzt. Der bewußte Geist, der im Alltagsleben operiert und die Wirklichkeitsgrundlage bestimmt, von der jeder einzelne ausgeht, wird meist vom Unbewußten unterschieden, den Träumen, verdrängten Erinnerungen, unerfüllten Phantasien, Wahnvorstellungen und Halluzinationen, die nur im Zustand einer Bewußtseinsveränderung erlebt werden. Viele mystische Traditionen lehren, daß die wahre Erleuchtung erst dann eintritt, wenn die Grenzen des Geistes überschritten sind.
 
 

 

 

 
 
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