Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Altar

 
       
  Altar Die ältesten Altäre waren wahrscheinlich Brandaltäre, erhöhte Stätten an Kultorten, an denen sakrale Handlungen vollzogen und - Opfer dargebracht wurden: Tiere, Nahrungspflanzen, sonstige Gegenstände, angeblich mitunter auch Menschen. Dafür eigneten sich Felsen oder Steintische, die oft auf Terrassen gestellt wurden und über Stufen zu erreichen waren. Auch Grabhügel konnten zu Opferaltären werden. Man stellte sie sich als Götterthron vor. Gleichgültig ob Tisch, Herd, Grab oder Thron, stets war der Altar der heilige Ort der Epiphanie Gottes und der Kommunikation mit ihm. Im Alten Testament ist der Altar eine Schlachtstätte, das zentrale Heiligtum im Tempel von Jerusalem. Die frühen Christen sammelten sich ursprünglich zum Liebesmahl (Agapen) um einen Tisch. Als sich im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. die Auffassung vom Abendmahl wandelte, bezeichnete man den eucharistischen Tisch als Opfertisch. Die christlichen Kirchen entwickelten den Altar und Abendmahlstisch zum Reliquienbehälter und Heiligengrab. Am « Hochaltar » in der katholischen Kirche oder an einem ihrer Nebenaltäre, die oft eine Bilderwand (Retabel) mit dem Tabernakel in der Mitte haben, zelebriert der Priester das Messopfer. In lutherischen Kirchen behielt man die traditionelle Altarform bei, die Reformierten bevorzugten stattdessen einen einfachen Abendmahlstisch.

1. Der A. ist ursprünglich ein Tisch, auf dem der Gottheit Opfer gebracht werden. Im Christentum dient er als Ort des Gebets und der Feier des Abendmahls, da das einmalige Opfer Jesu am Kreuz (Hebr 7,27) alle weiteren Opfer überflüssig gemacht hat. 2. Mit zunehmender Bindung des Gottesdienstes (und besonders des Abendmahls) an ein besonderes Amt Priester) wurde der Altarraum (Chor) vom Platz der Gemeinde getrennt (im Abendland durch den Lettner, im Morgenland durch die Ikonostase). Man verstand den A. als heilige Stätte, weil dort die Hostien (siehe Abendmahlsbrot) aufbewahrt und Reliquien (Gebeine oder Gegenstände von Heiligen) aufbewahrt wurden. Von manchen Theologen wurde der A. auch als Thron des wiederkehrenden Christus angesehen. Je nach Konfession unterscheidet sich der A. nach Form und Bedeutung. In katholischen und evangelisch-lutherischen Kirchen ist er meist kunstvoll gestaltet und festlich geschmückt (Paramente; Kruzifix; Leuchter). Man versteht ihn als den heiligen Tisch, an dem die Gläubigen in Wort und Sakrament Gemeinschaft mit dem gegenwärtigen Christus haben. In reformierten Kirchen ist der A. dagegen schlicht und ohne künstlerische Aufbauten (Retabel) und beansprucht keine symbolische Bedeutung. 3. Mit der Wiederentdeckung der Feier in der evangelischen Frömmigkeit könnte auch ein neues Verständnis für eine liebevolle und festliche Gestaltung des Kirchenraumes entstehen, ohne daß damit magischen Vorstellungen (Aberglaube) Raum gegeben würde. R. S. Abendmahl; Kirche (als Bau); Opfer
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Alta-Major-Therapie
 
Alte (Altchristliche) Kirche
 
     

 

Weitere Begriffe : Proletariat | Hochamt | Ley-Linien
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.