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Sibyllinische Bücher

 
       
  Sibyllinische Bücher, prophetische Schriften des alten Rom, der Sibylle von Cumae zugeschrieben, einer ursprünglich etruskischen Orakelstätte. Die Sprüche, die von Priestern nur auf Anordnung des Senats gedeutet werden durften, verbrannten im Jahr 83 v. Chr.; die jüngeren Sibyllinischen Orakel wurden im 5. Jahrhundert n. Chr. nach verschiedenen Quellen in griechischen Hexametern niedergeschrieben und enthalten vorwiegend drohend wirkende Umschreibungen künftiger Kriege und weltuntergangsartiger Katastrophen.

Sibyllinische Bücher, Sammlung von Orakelschriften, die im offiziellen Kult von Rom eine Rolle spielten und der Sibylle von Cumae (älteste griech. Ansiedlung in Italien; Ort eines berühmten etruskischen Orakels) zugeschrieben wurden. Nur auf Geheiß des Senats durften die Priester die Texte befragen. 83 v. Chr. verbrannte die Sammlung bei einem Tempelbrand auf dem Kapitol. Aus griech. Quellen wurde eine neue Sammlung zusammengetragen, die um 400 zerstört wurde. — Ursprünglich lagen etruskische Orakelvorschriften der ersten Sammlung zugrunde; die Texte der Sibylle zuzuschreiben, ist eine Zwecklegende im Zuge der allgemeinen Hellenisierung. 2. Die Oracula Sibyllina (»Sibyllinische Weissagungen«) sind eine im 5. oder 6. Jh. erstellte Sammlung anonymer griech. Weissagungen in Hexametern; 12 von 14 Büchern sind erhalten. In den Texten lassen sich hellenische, jüd. und christl. Schichten unterscheiden, doch ist noch mit weiteren Einflüssen zu rechnen; inhaltlich dominiert das Eschatologische. »Unseliger Hellespont, dich wird einstmals überbrücken der Sohn Assyriens; es wird kommen der Kampf der Thrakier und deine Kraft zerstören. Und das makedonische Land nimmt der ägyptische König ein, und die barbarische Gegend wird niederwerfen die Macht der Herrscher. Die Lyder und Galater, die Pamphylier mit den Pisidiern werden mit aller ihrer Macht gerüstet den bösen Streit herbeiführen. Dreimal unseliges Italien, du wirst ganz verlassen bleiben, unbeweint, in dem glühenden Lande ... Es wird aber an dem ätherischen weiten Himmel droben ein donnerartiges Getöse, die Stimme Gottes, zu hören sein. Die nie schwindenden Flammen der Sonne selbst werden nicht mehr sein, noch wird das glänzende Licht des Mondes wieder sein in der letzten Zeit, wenn Gott die Führung annimmt.«
 
 

 

 

 
 
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