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RICHARD SHAVER

 
       
  Im September 1943 erhielt Ray Palmer einen kaum lesbaren Brief von einem Mann namens Richard Shaver, der ein »uraltes Alphabet« entdeckt oder erfunden hatte, welches die okkulte Bedeutung aller Buchstaben späterer Alphabete erklärte. Zum Beispiel steht der Buchstabe A für Tiere und taucht deshalb in dem Wort »animal« selbst auf, sowie in Affe, Auerhahn und Amsel. (Aber was ist mit Biber, Büffel und Braunbär?) Der Buchstabe T bedeutet Integration und taucht daher in der christlichen Kunst als Kreuz auf, und in Wörtern wie totalitär, Tonalität und Triumph. Das »D« repräsentiert immer den Tod, englisch death, sowie decay, destruction Verfall und Verwesung. Der Verfasser des Briefes, Richard Shaver (1908-1975), brachte von Palmer ermutigt bald eine Art Roman heraus, bzw. eine gechannelte Mitteilung aus einem von Shavers früheren Leben. Dieses Werk mit dem Titel »I remember Lemuria!« erschien im März 1945 in Amazing Stories und war sofort ausverkauft. Das »Shaver-Mysterium«, wie seine Enthüllungen bald genannt wurden, war in der Welt der Groschenromane bald das heißeste Eisen und hatte Mitte der 50er Jahre etwa eine Million Anhänger.


Shavers Stories und Enthüllungen fußten auf seinen »Rassen-Erinnerungen« an eine Zeit vor 12.000 Jahren, als Titanen auf der Erde lebten, die Tausende von Jahren alt wurden, 100 Meter groß waren und von einem entfernten Planeten stammten. Eine solare Katastrophe zwang sie, in das Innere der hohlen Erde zu ziehen, wo einige von ihnen nach wie vor leben. Andere kehrten zu früh an die Oberfläche zurück und wurden zu der kurzlebigen Menschheit, die wir kennen. Die Wesen, die in den Höhlen blieben, entwickelten sich zu Deros (Böse Zwerge) und Teros (Gute Zwerge). Die Deros, denen Shaver in seinen Schriften mehr Platz einräumt als den Teros, sind nicht nur böse, sondern haben auch super-wissenschaftliche Maschinen, die daran schuld sind, dass Menschen halluzinieren, verrückt werden, töten oder unerklärlicherweise plötzlich in Flammen stehen (die »spontane Selbstentzündung«, wie sie Charles Fort beschreibt). Die »mind machines« der Deros kontrollierten nicht nur Hitler und seine Nazipartei, sondern verursachten auch den Gehirnschlag von Franklin Delano Roosevelt. Außerdem brachten sie Lee Harvey Oswald durch Hypnose dazu, John F. Kennedy zu erschießen, ja sie überwachten sogar die Kreuzigung Jesu. Wenn sie nicht gerade mit solch teuflischen, unmenschlichen Aktivitäten beschäftigt waren, genossen die Deros ihre »Stimulations-Maschinen«, die ihnen endlose sexuelle Ausschweifungen ermöglichten, die »ihre Körper auf eine Weise verformten, die jeder Beschreibung spottet.« Shavers Geschichten sind voller Szenen des sexuellen Horrors und der Folter, von den Deros an schönen Frauen ausgeübt, die in den Illustrationen zwar dem Playmate des Monats ähnelten, die aber, statt mit dem Leser zu flirten, eher entsetzt aussahen und schrien. Mit immer neuen Enthüllungen über Dero-Teufeleien und solchen Sado-Porno-Illustrationen verursachte das Shaver-Mysterium in den 50er Jahren wahrscheinlich genauso viele Alpträume wie heutzutage die Hypnosetherapien. Shaver behauptete, dass er fast sein ganzes Leben lang »Stimmen hörte«, das ist normalerweise ein Symptom der Schizophrenie, er aber glaubte, dass die Stimmen in Wirklichkeit die alten Titanen wären, die ihn als Medium benutzten, um die Menschheit vor der Dero-Gefahr zu warnen. Manche Kritiker dieser Saga glauben nicht, dass Shaver oder Palmer selbst irgend etwas von ihren Geschichten glaubten oder Shaver Stimmen aus der Urzeit gehört habe. Das Shaver-Mysterium wird von den Science-fiction-Historikern deshalb auch der Shaver-Ulk genannt. Das könnte den Deros gerade so passen, oder?
 
 

 

 

 
 
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