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George I. Gurdjieff

 
       
  George I. Gurdjieff gehört zu den geheimnisvollsten Führern esoterischer Gruppen im 20. Jahrhundert, denn man ist sich nicht einmal darüber einig, wann oder wo er geboren wurde, und ein großer Teil seines Lebens ist von Legenden verschleiert, von denen er manche selbst erfunden hatte. Die Gurdjieff-Schule, wie er sie nannte, versuchte ihre Schüler Folgendes zu lehren: sich selbst zu erkennen, d.h. sich der Rolle bewußt zu werden, die das Selbst bei der Erschaffung von Eindrücken/Wahrnehmungen spielt (etwa: gewohnheitsmäßig von »Dieser Käse stinkt!« zu »Ich finde, dass dieser Käse stinkt!« zu wechseln) und die Gewohnheit der Identifikation zu brechen, wie Gurdjieff diese unbewußte Tendenz nennt, die uns glauben macht, dass normale menschliche Eindrücke/ Wahrnehmungen eine objektive Realität enthüllen. Zu lernen, die Identifikation zu brechen und wahre Realität wahrzunehmen, erfordert lange und harte Arbeit; die meisten Leute, die diese »Arbeit« nicht getan haben (wie in seiner Gurdjieff führte nur »Schulen«, wo andere Ashrams, Logen oder Orden hatten, und statt Titel wie Guru, Meister oder Lehrer zu beanspruchen, bestand Gurdjieff darauf, nur Mr. Gurdjieff genannt zu werden. Schule die Übungen genannt werden), leben in einem hypnotisierten oder schlafwandlerischen Zustand. Die meisten Mystiker haben so ziemlich das gleiche gesagt, aber Gurdjieff formuliert es so, dass es normale Leute mit normalen Anschauungen beleidigt und erniedrigt (er nennt das: »Stepping on their Corns«; etwa: ihnen auf den Schlips treten). Sein Hauptwerk, All and Everything, ist eine Geschichte der Menschheit voller Witze und Allegorien; es erzählt von einem Außerirdischen namens Beelzebub und beschreibt die Menschen als zurückgeblieben, verführt und überhaupt als einen traurigen Haufen, ganz wie die Yahoos bei Jonathan Swift. Die Schule lehrt Übungen wie rituelle Bewegung, rituelle Nichtbewegung (sog. Freezes), rituelles Zuhören etc. Der erste Aspekt der Wahrnehmung verborgener Realität heißt in Gurdjieffs Werk »der Horror der Situation«, gemeint ist der Moment, in dem der Schüler entdeckt, dass Menschen versklavte Roboter sind. Wer sind unsere Herren? Gurdjieff drückt sich immer allegorisch oder geheimnisvoll aus, sagt aber deutlich, dass sie uns wie Schafe halten und schlachten. Nach J. G. Bennett, einem ehemaligen Schüler Gurdjieffs, wurde All and Everything mehrmals umgeschrieben, um es für die meisten Leser schwerer verständlich zu machen. Gurdjieff sagt, dass das notwendig war, »um den Hund tiefer zu vergraben«. »Der Hund ist Sirius«, erklärt Bennett, »der Hundsstern, der für den Geist der Weisheit in der Zoroastrischen Tradition steht.« Gurdjieff dozierte auch über Bewußtseinsebenen oberhalb der menschlichen Ebene, und Kenneth Walker, ebenfalls ehemaliger Schüler, sagt, diese Ebenen stünden für »Engel und Erzengel«, oder, in einem anderen Sinn, für »Planeten und Sterne«.  
 

 

 

 
 
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