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Turiner Grabtuch

 
       
  Das berühmte Tuch ist die am meisten untersuchte Reliquie der Christenheit. Auch Skeptiker geben zu, dass auf dem Gewebe des Tuches der Abdruck eines menschlichen Körpers zu sehen ist. Und es ist durchaus möglich, dass es sich dabei um einen Abdruck des Leichnam Jesus handelt. Im Jahr 1898 wurde dem Archäologen und Hobbyfotografen, Secundo Pia als Erstem gestattet, das Tuch in der Kapelle des Herzogs von Savoyen in der Turiner Kathedrale zu fotografieren. Doch seine Fotos wurden schnell als Fälschungen abgetan.
Erst 1931 wurde das Leichentuch wieder fotografiert. Diesmal von einem Profifotografen, Giuseppe Enri. Mit seinen Bildern begann die eigentliche Diskussion um die Echtheit des Tuches. Heute, nachdem das Tuch viele Male untersucht worden ist, lassen sich einige Merkmale seiner Herkunft verbindlich darlegen. Zum ersten Mal erwähnt wird das Tuch in der Bibel, die sagt, das Tuch, in das der Leichnam Christi gelegt wurde, sei aus Leinen gewesen. Dann gibt es ein paar vage Berichte aus dem 4. Jahrhundert von Pilgern nach Jerusalem, die das Tuch gesehen haben wollen.
Danach wird es erst wieder 1157 in Akten erwähnt. Von da an überstand es die Plünderung Konstantinopels durch die Kreuzfahrer, ein Feuer in der Kathedrale von Besancon in Frankreich, einen ersten Angriff auf seine Echtheit durch Peter d’Arcis, Bischof von Troyes, im Jahre 1389, ein Feuer in der Kapelle von Chambery im Jahre 1532 und die Verlegung nach Turin im Jahre 1572. Dort liegt es noch heute. Das Argument, es handele sich um eine mittelalterliche Fälschung, konnte durch kürzlich festgestellte Fakten eindeutig widerlegt werden. Man sieht deutlich, dass die Nägel durch die Handgelenke des gekreuzigten Mannes geschlagen worden waren und nicht durch die Handflächen, wie es auf mittelalterlichen Bildern dargestellt wurde. Die Blutflecken enthielten eine chemische Substanz, die medizinisch korrekt eingeordnet werden kann, aber bis vor kurzem unbekannt war. Die acht verschiedenen Spuren von Blütenstaub, die an dem Tuch gefunden wurden, können nur aus Palästina und den benachbarten Ländern stammen. Die Wunden am Kopf verursachte ein Dornenbüschel und nicht, wie angenommen, eine »Dornenkrone«. Auf dem Rücken sind 125 Wunden von Schlägen mit dreizackigen Ruten festgestellt worden, wie sie von den römischen Soldaten im 1. Jahrhundert n. Chr. benutzt wurden. Das Leichentuch ist knapp vier Meter lang und gut einen Meter breit. Es wurde aus einer Mischung von Baumwolle und Leinen hergestellt und mit seinem regelmäßigen Fischgrätenmuster in einer Technik gewebt, die im 1. Jahrhundert in Palästina weit verbreitet war. Bis heute ungeklärt ist die Herkunft des Oberflächenbildes, das nicht in den Stoff eindrang, wie es normalerweise mit Blut und Schweiß geschieht. Außerdem wurde festgestellt, dass der Abdruck, wenn er computervergrößert wird, dreidimensionale Gestalt annimmt.
Auch dafür gibt es bisher keine Erklärung. Eine früher weit verbreitete Erklärung lautete, dass die Wiederauferstehung eine übernatürliche Freisetzung von Energie verursacht habe. Wissenschaftlich fundierter klingt jedoch die These, dass das Bild von Hautgasen, wahrscheinlich Ammoniak, vermischt mit rituellen jüdischen Bestattungsgewürzen, herrühren könnte.
Die neuste und verblüffendste Theorie kam vor kurzem von der US Luftwaffe. Nach Begutachtung des Tuches und langwierigen Untersuchungen stellte sie fest: Das Bildnis könnte durch eine heftige, nur eine Mikrosekunde dauernde Strahlenexplosion entstanden sein. Aber Grund und Ursache eines derartigen Ereignisses konnten sie auch nicht nennen.
 
 

 

 

 
 
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