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Platon

 
       
  Platon (427-347 v. Chr.), einer der bedeutendsten griechischen Philosophen, der die Entwicklung des mystischen und esoterischen Denkens stark beeinflußt hat. Platon war ein Schüler des Sokrates und gründete 387 v. Chr. in Athen seine berühmte Akademie für das Studium der Philosophie. Im Mittelpunkt seiner Metaphysik steht die Lehre von den »Ideen« oder Urbildern, die zwischen der Sinnenwelt und der wahren Wirklichkeit vermitteln. Während die Sinnen- oder Erscheinungswelt veränderlich und nicht von Dauer ist, sind die Ideen und Urbilder ewig, unveränderlich und die Quelle aller wahren Erkenntnis. Platons Kosmologie ist in seinem Hauptwerk Der Staat beschrieben; danach wird das Universum als ein sphärisches Gebilde angesehen, das die Fixsterne und die sieben Planeten umfaßt. Die drei Parzen (Kloth°, Lachesis und Atropos) lenken das Schicksal der Menschen, lassen aber Spielraum für die individuelle Willensfreiheit, wodurch die Menschen letztlich auch selbst die Verantwortung für Gut und Böse in ihrem Leben tragen. Plato war ein Eingeweihter der Eleusinischen Mysterien und entwickelte seine Ideenlehre vielleicht unter dem Einfluß visionärer Erfahrungen.

Platon (427-347 v. Chr.), griech. Philosoph aus vornehmer Athener Familie, Schüler des Sokrates, Gründer der Akademie (387). Einen Teil seiner Philos. schrieb P. nieder, doch eine Lehre, die in den Schriften nur anklingt, trug er mündlich im Kreis der Schüler und Freunde vor; diese »esoterischen« agrapha dogmata, die ungeschriebenen Lehren (Aristoteles), bilden das Bindeglied zwischen der rational vermittelbaren Erkenntnis der Texte und einer intuitiven Erkenntnis, die aber an die Logik gebunden bleibt. Kern der P.ischen Philos. ist ein systematisches Weltverständnis, eine Ontologie, die auf einem grundlegenden Gegensatz beruht. Die konträren Positionen nennt P. »das Eine«, auch »das höchste Gute«, und »die unbestimmte Zweiheit«. Dadurch gehen bei P. Mathematik und Ontologie eine enge Verbindung ein: Die Seele ist mathematisch strukturiert, »Ideen« und Zahlen werden gleichgesetzt. —Der chin. Gelehrte Hu Shih sieht in seiner Dissertation (1917) Verbindungen der P.ischen Ideenlehre zur Gedankenwelt des I-Ging. Pps. relevant ist P.s Verständnis der Fernwirkung: Die poetische Inspiration wird im Bild der Wirkung des Magneten auf das Eisen begriffen. — Die Unterscheidung zwischen induktiver (technischer) und intuitiver (natürlicher) Divination geht auf P. zurück (Phaidros); dabei dürften sich in seinem Denken Reste älterer religiöser Vorstellungen spiegeln.
 
 

 

 

 
 
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