Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Kirche in der DDR

 
       
  1. Bis 1969 gehörten die 8 Landeskirchen in der DDR zur EKD. Seither haben sie sich zum >Bund der Evangelischen KiDDR< organisiert, der aber der EKD in >besonderer Gemeinschaft(verbunden ist. Er übergreift auch die fortbestehenden Zusammenschlüsse der unierten (EKU – Bereich DDR; 5 Kirchen: Anhalt, Berlin-Brandenburg, Görlitz, Greifswald, Provinz Sachsen) 96 und der lutherischen Kirchen (VELK–DDR; 3 Kirchen: Mecklenburg, Sachsen, Thüringen). Der Bund >strebt an, in der Einheit und Gemeinsamkeit des christlichen Zeugnisses und Dienstes gemäß dem Auftrag des Herrn Jesus Christus zusammenzuwachsen< (Art. 1). Der Beschluß einer Delegiertenversammlung dieser drei Zusammenschlüsse vom Januar 1979 sieht vor, daß sie bis 1981 mit Zustimmung und bei Fortbestand ihrer einzelnen Gliedkirchen in einer >Vereinigten Evangelischen KiDDR(aufgehen. Nach der letzten Schätzung (1974) hatte die KiDDR etwa 8,4 Mill. Mitglieder und 4220 Pfarrer bei etwa 16,8 Mill. Einwohnern der DDR. Noch immer ist einer ihrer wichtigsten Arbeitszweige die Diakonie. Im Jahre 1976 unterhielt sie z. B. 51 Krankenhäuser, 89 Behindertenheime, 326 Kindertagesstätten, 425 Gemeindepflegestationen, 39 Diakonissenhäuser mit 5869 Schwestern und 6 Diakonenhäuser mit 1395 Diakonen. 2. Die Verfassung der DDR garantiert jedem Bürger >Glaubensund Gewissensfreiheit< (Art. 20) sowie das >Recht, sich zu einem religiösen Glauben zu bekennen und religiöse Handlungen auszuüben((Art. 39) (–siehe Staat und Kirche). Da der Staat sich aber als >sozialistischer Staat... unter der Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei< (Art. 1) versteht, kann die Mitarbeit der KiDDR und der Christen sowie die Verwirklichung ihres christlichen Auftrages in diesem vom Atheismus geprägten Staat nicht spannungsfrei geschehen. Lange sahen Staat und führende Partei die Christen nur als >sozialistische Staatsbürger christlichen Glaubens 97 an. Erst jüngst (1978) kommt es durch Gespräche zwischen Staat und KiDDR im Blick auf die Ausbildungschancen junger Christen, das Bauwesen der KiDDR, die Seelsorge an Strafgefangenen und an Bewohnern staatlicher Heime zu einer Lösung, die der verfassungsmäßigen Gleichberechtigung auch der Christen besser zu entsprechen versucht. 3. Die KiDDR bezeichnet sich selbst seit einigen Jahren als >Kirche im Sozialismus, Sie ist also keine >sozialistische aber sie will innerhalb der Gesellschaft des sozialistischen Staates DDR als >Kirche für andere< (Dietrich Bonhoeffer, 19065) leben und arbeiten. Ihre zahlenmäßige und ideologische Diaspora-Situation nimmt sie an, indem sie sich als >Zeugnisund Dienstgemeinschaft< gerade den Fragen zuwendet, die ihre in der Ökumene einzigartige Lage ihr aufgibt. P. C. B. –> Christenlehre; EKD; EKU; Katechumenat; Kommunismus; VELKD  
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Kirche des Satans
 
Kirche Satans
 
     

 

Weitere Begriffe : Messing, Wolf | Kelch | Xoloti
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.