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Doyle

 
       
  Doyle war der Ansicht, daß auch der Dermographismus eine Form von D. S. sei, hervorgerufen durch extrasomatische Wesenheiten. — Mit der D. S. verwandt scheinen Direkte Flammenschrift in der Luft oder am Himmel und eingebrannte Hände bei Poltergeiststörungen (häufiger wird bei Spukfällen von D. S. auf Zetteln oder Wänden — meist obszönen oder blasphemischen Inhalts — berichtet) sowie die Direkten Gravierungen, die neben D. S. in den Sitzungen des Mediums Silben auftraten. — Auch bei der Psychofotografie finden sich zuweilen Schriftzeichen oder ganze Texte. Direkte Schreibmaschinenschrift (angeblich u. a. bei den BangsSchwestern) entspricht dem Spielen von nichtberührten Musikinstrumenten (eine um die Jh.wende sehr oft behauptete Manifestation). Einen Fall betrügerischer D. S. schildert Dessoir: »Da war einer, der auf die Innenfläche von zwei fremden, durch Schrauben zusammengehaltenen Tafeln Schriftzüge zu zaubern imstande war. Er hielt die Tafeln für Augenblicke zwischen Tisch, Stuhl und Schenkeln fest, holte aus einer Geheimtasche an der Innenseite der Hose einen kleinen Keil aus weichem Holz, preßte damit die Tafeln weit genug auseinander, um mit der an einem überzogenen Fingerling befindlichen Spitze hineinzukommen, und schrieb nun schnell ein paar, freilich schwer lesbare, Wörter hinein.« Eglington, Slade, Tafelschrift. . Direktes Malen und Zeichnen, behauptetes PK-Phänomen: Mittels vorbereiteter Materialien oder auch ganz ohne Hilfsmittel, auf jeden Fall ohne ersichtliche Betätigung eines Menschen, sollen Bilder entstehen. Häufig wurden Medien beim Versuch ertappt, dieses Phänomen zu tricksen. Die mögliche Echtheit dieser Manifestation vorausgesetzt, könnte eine Verwandtschaft zur Psychofotografie und zu Phänomenen wie den »Geisterporträts« von Belmez de la Moraleda bestehen. Direkte Stimme, seit der Antike mehrfach behauptete paranormale Manifestation: Spontan oder in einer SMnce werden eine oder auch mehrere Stimmen gehört; ein Sprecher oder eine andere Ursache ist nicht erkennbar. Die Objektivität des Phänomens folgert man daraus, daß mehrere Hörer gleichzeitig dasselbe hören wollen. Sollte das Phänomen echt sein, wäre es der PK zuzuordnen, je nach Inhalt der D. S. mit ASW gekoppelt oder nicht. Ein sprachbegabter Poltergeist spukte Anfang des 17. Jh.s im Haus des hugenottischen Pfarrers Frangois Perrault zu Iescon. Er rief nach dem katholischen (!) Priester, »dem ich beichten will. Und sage, daß er geweihtes Wasser mitbringt, denn das könnte mich vertreiben«. Wie in Fällen des 19. und o. Jh.s wurde schon damals beobachtet, daß die Stimme zuerst mühsam und zögernd artikulierte und allmählich an Fähigkeiten und Verständlichkeit gewann. Im Fall des Pfarrers Perrault teilte die Stimme Inhalte mit, die vielleicht auf ASW verweisen. Der durchaus kritische irische Physiker und Chemiker Robert Boyle (1627-1691), der Perrault kennenlernte und von ihm die Abschrift eines Berichts über die Vorfälle erhielt, zeigte sieh beeindruckt; die Begegnung mit dem Autor und Erkundigungen, die er über ihn einholte, »haben«, so bekennt er, »zuletzt in mir ... meine eingewurzelte Abneigung, an solch sonderbare Dinge zu glauben, ganz überwunden«. Im Mediumismus des 19. und frühen 20. Jh.s war das Phänomen häufig; etwa bei der Amerikanerin Maud Lord-Drake und auch bei Home. Einmal hörte Crookes in Gegenwart Hornes für etwa to Minuten einen Mann singen, paranormal auf dem Akkordeon begleitet, d. h. ohne erkennbaren Spieler. Crowley soll im Frühjahr 1904 vor einer altägyptischen Horus-Darstellung durch selbstentworfene Riten D. S. provoziert haben. Neben Sprechen und Gesang werden — in den Akten der Hexenprozesse wie in den Seance-Protokollen neuerer Zeit — auch »Direkte Tierstimmen« behauptet. Die menschlichen Stimmen wurden von den Hörern gelegentlich mit den Stimmen Lebender oder Toter identifiziert. Ferner ist eine Art Xenoglossie überliefert: z. B. ist auf einer Schallplattenaufnahme aus dem Jahr 1927, die in Gegenwart des Mediums Valiantine gemacht wurde, angeblich D. S. zu hören, u. a. auf baskisch, gälisch, japanisch und russisch. Die Sicherung gegen Betrug war einfach: Man ließ das Medium den Mund voll Wasser nehmen. Was bei der D. S. spricht oder sprechen soll, ist unklar; manche vermuten einen ektoplasmatischen Kehlkopf. Zur angeblichen Verstärkung der D. S. bedienten sich einige Medien verschiedener Schalltrichter (sog. »Trompeten«), ohne daß dadurch das Phänomen physikalisch erklärbar würde. Jonathan Koons, ein amer. Medium der 2. Hälfte des vorigen Jh.s, scheint als erster die »Trompete« eingesetzt zu haben. In der Regel hielten die Medien die »Trompeten« in der Hand, manchmal aber, liest man, wurden sie auch an Ektoplasmafäden durch den Raum gezogen.  
 

 

 

 
 
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