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DIE VERSTEIGERUNG VON NR. 49

 
       
  The Crying of Lot 49 (Die Versteigerung von No. 49) von Thomas Pynchon wird oft als der ultimative postmoderne Roman bezeichnet; außerdem ist es der einzige Roman, abgesehen von der unsagbar berüchtigten Illuminatus!-Trilogie, der absichtlich versucht, den Leser mehrmals in einen paranoiden Rahmen hinein und wieder hinaus zu führen, um ihm nach dem »Trip« die Entscheidung zu überlassen, was mehr Sinn macht Paranoia oder eine Art Konsens-Realität. Die Handlung dreht sich um eine Dame namens Oedipa Maas, die das Testament eines steinreichen, ehemaligen Liebhabers vollstrecken soll, der ein zwanghafter Streichespieler war. Während sie versucht, die finanziellen Angelegenheiten seines Anwesens zu regeln, stolpert die arme Oedipa ständig über Beweise für eine internationale Verschwörung, die seit vielen hundert Jahren existiert; jedesmal ruft sie sich in Erinnerung oder versucht es zumindest, dass all dies der letzte und ausgefeilteste Streich ihres toten Geliebten sein könnte. Alles dreht sich um eine geheimnisvolle Firma namens Yoyodyne, und es half der Unvoreingenommenheit des Verfassers wenig, dass er eines Nachts eine Yoyodynefabrik in der Nähe von Morristown, New Jersey, sah. Bewies das, dass Lot 49 auf Tatsachen beruht, oder zeigt es nur, dass irgendein junger Unternehmer ein Pynchon-Fan ist und auch gern Streiche spielt? Oedipa Maas erlebt diese Art von Herausforderung fast auf jeder Seite des Romans, als die Fäden von Yoyodyne bis zum Tristero-Postsystem des Mittelalters zurückführen; ein Netz, das sich um die bayerischen Illuminaten (die nie beim Namen genannt werden) webt; ein seltsamer Hinweis aus einer alten Radioshow, The Shadow, in der Orson Welles mitwirkte. Wenn auf den städtischen Abfalleimern WASTE steht, ist das dann die Abkürzung für We Await Silent Tristero's Empire? Enthält das Horn, Symbol des Tristero, verborgene Botschaften? Pynchon weiß einiges über Informationstheorie und andere Wissenschaften, die von der schreibenden Intelligenzia ignoriert werden. (In einem anderen Buch, Gravity's Rainbow, verwendet er die Quantenmechanik, wie Joyce in Ullysses Homer verwendet hat). Mehr Hinweise auf ihn gibt es nicht: Er wurde nie interviewt und läßt sich nicht fotografieren. Es heißt, er lebt irgendwo in Kalifornien, aber das kann eine falsche Spur sein; er könnte überall leben, sogar in der Wohnung neben Ihrer. Man hat vermutet, dass Pynchon ein Pseudonym für T. C. May sein könnte (siehe: Crypto-Anarchy). Im gleichen Geiste schlägt der Verfasser vor, dass es sich um Dr. Jack Sarfatti handeln könnte, ein Quantenphysiker mit der originellsten Kosmologie der modernen Wissenschaft.


Warum nicht! Zwei gruselige Knaben namens Art Kleps und Jack Call bestehen schon lang drauf, dass »Robert Anton Wilson« nur ein Pseudonym für Dr. Timothy Leary ist, und Dr. Leary hat zugegeben, dass er Schriftstellernamen benutzt. Charles Gimon und Dwight Eddins haben in Pynchons schwarzer Komödie ein religiöses Element entdeckt: Pynchon porträtiert wie die Gnostiker die Menschheit gefangen in einem Universum, das von antimenschlichen Kräften beherrscht wird. Dieses Konzept beinhaltet natürlich die Möglichkeit, dass manche um eine Taktik der Gegenwehr wissen ...
 
 

 

 

 
 
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