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Böser Blick

 
       
  Böser Blick, okkulte Überzeugung, daß gewisse Leute Schaden anrichten oder jemanden verhexen können, wenn sie ihr Opfer anblicken. Dieser Aberglaube erscheint in den Werken vieler Klassiker, so bei Herodot, Horaz, Ovid, Vergil, Plutarch und Plinius, obgleich die Definition dessen, was »böse« am Blick ist, von Ort zu Ort variiert. Oft wird schielenden Menschen nachgesagt, sie hätten den bösen Blick, aber auch Zwergwüchsigen und Buckligen. Manche Päpste wurden des bösen Blickes beschuldigt, etwa Pius IX. und Leo XIII., desgleichen König Ludwig XIV. von Frankreich und der deutsche Kaiser Wilhelm II. In den Mittelmeerländern werden häufiger Leute mit blauen Augen verdächtigt, während in Nordeuropa die 1 )unkeläugigen Argwohn erregen. Schutz vor dem bösen Blick sollen glänzende Schmuckstücke (Amulette) bieten, dazu gedacht, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, sowie diverse Zauber, die dem unheilvollen Einfluß entgegenwirken sollen. Auch Merkurs symbolträchtiger Caduceus, Kirchenglocken, Hufeisen, halbmondförmige Svmbole, Silberringe und mit Knoten versehene Kordeln sind angeblich starke Mittel gegen die Auswirkungen des bösen Blicks.

Nach magischer Theorie können Menschen, die über ihn verfügen, anderen durch bloßes Ansehen Schaden zufügen.

Böser Blick, angebliche schadenszauberische erbliche Fähigkeit, die willentlich eingesetzt werden kann, oder die — wie meist angenommen wird — automatisch wirkt. Der Glaube an den B. B. ist bereits für die Antike belegt und findet sich heute noch im Volksglauben der Slawen und mediterranen Bewohner. Oft ist es nur das eine Auge eines Menschen, das diese Wirkung haben soll, gelegentlich wird gesagt, dieses eine Auge habe 2 Pupillen (so bei Plinius d. J., Nat. hist. VII, 2). Die Wirkung des behexenden B. B.s richtet sich gegen Menschen (vor allem Kind, Braut, Schwangere), beeinflußt wichtige Handlungen (z. B. Kochen, Backen, Säen) und richtet sich gegen Tiere (»totsehen«) und Pflanzen (verdorren lassen). Als Abwehrmaßnahmen sind der Gebrauch von Amuletten, bestimmten Gesten und das Anrufen bestimmter Heiliger verbreitet. Sowohl Amulette wie Gesten haben oft phallischen Bezug.
 
 

 

 

 
 
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