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Wer schrieb das neue Testament Satans?

 
       
  Am 17. und 18. August 1921 brachte die »Times« zwei Aufsätze »Jewish World Plot« und »Jewish Peru Exposed«. Darin wird berichtet, daß der Korrespondent des Blattes in Konstantinopel durch einen glücklichen Zufall ein Buch erwischt hätte, aus welchem die Dokumente, also das neue Testament Satans, abgeschrieben sei. Es handelt sich um die Schrift von Maurice Joly »Dialogue aux en-fers entre Machiavel et Montesquieu ou la Politique de Machiavel au XIX. Siecle. Par un Contemporain«. Sie erschien 1865 bei Mertens & Sohn in Brüssel und eine deutsche gekürzte Übersetzung im gleichen Jahr bei O. Wiegand in Leipzig. Von der französischen Ausgabe folgte 1868 eine zweite Auflage mit dem Namen des Verfassers.
Ein Vergleich mit Satans Testament zeigt, daß der Verfasser das Buch von Joly gekannt und einzelne Sätze daraus übernommen hat. Die »Times« schreibt dazu, Joly-Joel hätte in seinem Buch Napoleon III. »verspottet«. Gewiß, das hat er getan, aber das Buch enthält weit mehr. Es ist tatsächlich ein Vorgänger des neuen satanischen Testaments und gestattet einen ausgezeichneten Einblick in die Verschwörungskunst der Illuminaten.
Der Verfasser dieser Zwiegespräche, in denen Machiavelli als der »Usurpator« Napoleon und Montesquieu als Geist der Verschwörung von 1789 auftreten, verspottet allerdings den Kaiser der Franzosen nicht um Napoleon lächerlich zu machen, sondern um den monarchischen Gedanken im französischen Volk zu ersticken. Darüber hinaus aber hat Joly-Joel den Sturz des Hauses Bonaparte und die Kommune von 1871 sowie die Trennung von Staat und Kirche vorbereitet.
Die französische Regierung führte 1870 den Krieg mit Deutschland herbei, um dadurch das drohende Unheil abzulenken. Vielleicht wäre das bei einem siegreichen Krieg auch geglückt. Die Vorbereitungen zum Umsturz waren damals aber schon so weit vorgeschritten, daß der Zusammenbruch des Kaiserreiches unmittelbar nach der Schlacht bei Sedan erfolgte. Am 2. September 1870 hatte Napoelon III. seine Unterredung mit Bismarck bei Donchery, auf die die Übergabe des Heeres in Frenois folgte. Daran schloß sich die Begegnung des französischen Kaisers mit dem König Wilhelm I. von Preußen im Schloß Bellevue. Napoleon überreichte dem König seinen Degen und bat um ritterliche Haft, die ihm auf Schloß Wilhelmshöhe bei Kassel zuteil wurde.
 
 

 

 

 
 
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