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Feuerfestigkeit

 
       
  Dieses Phänomen wird bereits seit tausenden von Jahren beobachtet. Viele der Menschen, die über glühende Kohlen laufen oder sie in den Händen halten, führen Feuerfestigkeit auf okkulte oder religiöse Kräfte zurück. Diese unerklärliche Fähigkeit hat ihren Platz nicht nur bei Naturvölkern, wo sie zu den traditionellen religiösen Ritualen gehört; es gab und gibt »Feuerfeste« auch in Europa.
Im 19. Jahrhundert verblüffte der Franzose Julian Xavier Chabert als »Feuerkönig« das Publikum durch seine Unempfindlichkeit gegen glühende Hitze und sogar gegen tödliches Gift. Er schluckte geschmolzenes Blei und kochendes 01. Er setzte sich auf glühend heiße Kohlen und trank giftige Flüssigkeiten. Immer wieder versuchte man, ihn des Schwindels zu überführen. Es gelang nicht.
Dunglas Home, der ungewöhnliche Mann, der auch zur Decke schweben konnte Gravitationsrätsel), besaß ähnliche Fähigkeiten. Am 30. November 1868 bewies er seine Kräfte vor einem Wissenschaftsgremium unter Leitung von Lord Ada re. Adare berichtete, Home habe das Feuer im Kamin zunächst mit bloßen Händen angefacht und dann sein Gesicht auf die glühenden Kohlen gelegt. Dann nahm er ein rot glühendes Kohlestück, blies es in seiner Hand zur Weißglut an und bot es lächelnd den Anwesenden an. Drei Zeugen konnten die Hitze der Kohle aus einer Distanz von zehn Zentimetern schon nicht ertragen. Ein Mister Jenkins verbrannte sich beim leichten Berühren die Finger. Doch Home legte sich die Kohle auf die Stirn und an die Wangen, seine Haut blieb vollkommen unversehrt. Manchmal ließ sich Home aus dem Auditorium Taschentücher reichen, um glühende Kohlen damit zu halten. Die Tücher waren hinterher niemals angebrannt und wiesen bei einer anschließenden Analyse keine Spuren von Kohlenstaub auf.
Heute gibt es zahlreiche »Feuerläufer«, die vor Touristen gegen Geld auftreten. Es sind fast immer Schwindler, abgehärtete Athleten oder geschickte Illusionisten.
Nicht so die Kahunas, Priester auf Hawaii. William Tufts Brigham, Ethnologe vom Bishop Museum in Honolulu, der die Priester bat, ihn das Feuerlaufen zu lehren, berichtete über seine Erfahrungen. Sie führten ihn zum Vulkan Kilauea, der gerade ausgebrochen war. Brigham: »Sie warfen Steinbrocken auf die flüssige Lava, um festzustellen, ob sie hart genug war, Menschen zu tragen. Die Lava war an der Oberfläche schwarz, aber überall zeigten sich dampfende Hitzelöcher, wie auf einem auskühlenden Eisen in einer Schmiede. Bei der Vorstellung, darüber gehen zu müssen, begann ich zu zittern.« Am Rande der schimmemden Lavafläche stimmten die Kahunas nach dem Bericht Brighams einen alten hawaischen Gesang an und konzentrierten sich. Dann ging der älteste der Priester »ohne einen Augenblick zu zögern auf die glühende Fläche hinaus«. Brigham blickte ihm staunend nach, als ein anderer Priester ihn bei der Hand fasste und ihn auf die Glut führte. Seine Stiefel lösten sich auf, er musste auf Socken weiterlaufen. Doch statt in Flammen aufzugehen, wurden die Socken nur dort versengt, wo sie mit den qualmenden Resten seiner Stiefel in Berührung kamen. Brigham berichtete: »Am Kopf und am Körper spürte ich die brennende Hitze. An den Füßen spürte ich nichts
Am Ende des Lavabettes stellte er fest, dass seine Füße nicht einmal warm geworden waren, dementsprechend wiesen sie auch keine Brandblasen auf. Brigham kam zu der Erkenntnis: »Es ist Magie. Resultat der Zauberkünste der Kahunas und anderer primitiver Völker.«
 
 

 

 

 
 
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