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Ewiges Leben (Unsterblichkeit)

 
       
  Ewiges Leben (Unsterblichkeit) zeichnet die Götter im Unterschied zu den Menschen aus. Die Hoffnungen vieler Religionen sind darauf gerichtet, dass auch die Menschen an diesem göttlichen Privileg Anteil bekommen. Das ist die Verheißung des Heils, die als Kernstück die Auffassung enthält, dass mit dem Tod nicht alles vorbei sei: Das Heil des Menschen wird sich im ewigen Leben vollenden. Die Ansichten über das Fortleben nach dem Tod gehen weit auseinander. Neben dem Glauben an die persönliche Unsterblichkeit des Einzelnen gibt es die Vorstellung, dass die Person im Verband der Familie, der Sippe und des Volkes weiterexistiere. Das Ansehen des Menschen wird im Sterben keineswegs ausgelöscht; vielmehr kann der Tod die Macht, die einer zu Lebzeiten innehatte, noch beträchtlich steigern. Deshalb werden die Toten in ehrenhaftem Andenken gehalten. Man findet sich an ihrer Grabstätte ein und nimmt durch Opfer und Gebet Kontakt mit ihnen auf. Einzelnen Sterblichen schenkten die Götter Griechenlands Unsterblichkeitsspeise. In Ägypten versprach die Vereinigung des Menschen mit der Sonne Anteil am ewigen Leben des Sonnengottes. Die antiken Mysterienreligionen zeigten Wege zur Unsterblichkeit auf. Wenn sich nach platonischer Anschauung die Seele beim Tod vom Leib löst, wird sie ewig in der Welt des Lichts und der Ideen leben. Nach 1. Mose 2 f. hat der Mensch im Ungehorsam gegenüber Gott das ewige Leben verloren (vgl. 1. Mose 3, 22.24; 6, 3). Mit der -4 Auferstehung der Toten aber werden die Frommen das ewige Leben wiedererlangen (Dan. 12, 2). Zuvor muss «die kommende Welt» anbrechen. Die Apokalyptik malte den seligen Zustand des ewigen Lebens in bunten Bildern aus: Die Herrschaft des Todes wird gebrochen, und die Menschen erlangen die ewigen Segnungen. Der Gedanke der Unsterblichkeit der Seele schließt das ewige Leben auch ohne die Auferstehung der Toten ein. Es beginnt, wenn sich die unsterbliche Seele unmittelbar nach dem Tod in die Unvergänglichkeit begibt. Im Neuen Testament stellt sich die Frage nach dem ewigen Leben als Frage nach der Überwindung des Todes. Der Tod ist dann besiegt, wenn die Sünden vergeben sind. Das ewige Leben ist «Versöhnung» zwischen Gott und Mensch (1. Kor. 15; 2. Tim. 1, 10; Röm. 5, 12; 6, 23), das heißt Hoffnung auf Leben im Heil, auf das Reich Gottes. Wenn der Mensch in die Gottesherrschaft eingeht, geht er « ins Leben » ein (Mk. 9, 43.45; Mt. 5, 20).Von einer Unsterblichkeit der Seele ist im Neuen Testament keine Rede; stattdessen wird die Wiederbelebung des Menschen durch eine Art Neuschöpfung erwartet. Die Auferstehung Jesu « aus den Toten» verbürgt auch des Menschen Auferstehung (1. Kor. 15); Jesus selbst ist das ewige Leben. (Joh. 11, 25; 14, 6) Die Idee des ewigen Lebens verleiht den meist flüchtigen menschlichen Erfahrungen der Erfüllung und des Glücks, der Freude und der Feier, der Gelassenheit und des Genusses ununterbrochene Dauer und ist damit Ausdruck religiöser Sehnsucht. (Religion) Lebendigkeit, hier und jetzt nur augenblickhaft erfahren, wird sich einst erfüllen. Wahrheit und Freiheit, Gerechtigkeit und Gemeinschaft werden sich verwirklichen. Das ewige Leben ist ohne Zweifel das attraktivste Angebot der Religionen. Was sich jetzt nur gebrochen und in Andeutung darstellt, weist über die Begrenzung irdischen Lebens hinaus und ist Abglanz seiner jenseitigen Vollendung.  
 

 

 

 
 
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