Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Eglinton, William

 
       
  Eglinton, William (geb. 1857), englischer Sensitiver des 19. Jahrhunderts, der auf Seancen eine Art Tafelschrift vorführte. Dabei pflegte er in einem verdunkelten Raum mit einer Versuchsperson zusammen eine Schiefertafel unter einen Tisch zu halten. Zwischen Tisch und Tafel wurde ein Stück Kreide oder Graphit gehalten; jetzt konnten auf die Tafel »Geisterbotschaften« geschrieben werden. Bei einer erfolgreichen Seance manifestierte sich dann ein Geist, schrieb eine Botschaft und schloß die Kommunikation mit dreimaligem lauten »Klopfen« ab. Die mit Geisternachrichten beschriebene Tafel wurde nun allen Anwesenden gezeigt. Eglinton hatte großen Zulauf bei seinen paranormalen Darbietungen und überzeugte etliche Zauberer von seiner Glaubwürdigkeit. Doch wurde er bei mehr als einer Gelegenheit dabei beobachtet, wie er selbst die Geisterbotschaften schrieb, und in früheren Jahren war er der Vortäuschung von spiritistischen Manifestationen überführt worden. Sein Ansehen ist also etwas umstritten.

Eglinton, William, gen. Willie (geb. 1857), professionelles engl. Medium. Bei Sitzungen im Elternhaus, die mehr ein Gesellschaftsspiel waren als ernsthafte Experimente, zeigten sich bei dem damals etwa 17jährigen erstmals paranormale Fähigkeiten. In wenigen Monaten kam es zu verschiedenen Phänomenen (oft bei Licht, in mehreren Räumen), die E. vorher nicht präpariert haben konnte. Bei Untersuchungen, sogar im Freien, gelangen ihm Materialisationen, darunter vollmaterialisierte Phantome, Levitationen und Teleportationen (am 16. 3. 1878 soll E. durch die Decke in ein darüber liegendes Zimmer gelangt sein). E. reiste viel — bis nach Afrika, Amerika und Indien —, hielt Sitzungen in verschiedenen Ländern Europas ab (u. a. für Du Prel, Riehet, Zöllner) und levitierte angeblieh im Beisein des russ. Zaren, des Herzogs von Oldenburg u. a. Der frz. Maler J. J. J. Tissot (1837-194 hat auf seinem Bild Apparation Medianimique eine Materialisationssitzung E.s festgehalten, in der der Künstler seine verstorbene Braut zusammen mit E.s Kontrolle sah. In Indien konnte man E. ziemlich plumper Manipulationen mit angeblichen Briefapporten zwischen ihm und der Blavatsky überführen. Ab 1884 versuchte er sich in Tafelschriftxperimenten Direkte Schrift auf Schiefertafeln). Der dt. Physiker Robert Friese schilderte in einem Brief an Aksakow eine Sitzung mit E., der er 1878 in London beiwohnte: Etwa 12 Personen waren anwesend, es brannte ein Gaslicht, E. saß hinter einem schwarzen Vorhang, Friese hielt durch einen Vorhangschlitz hindurch, die Hände des Mediums; z Zinkeimer, der eine mit kaltem Wasser, der andere mit geschmolzenem Paraffin, standen bereit, um Handabdrüeke der Phantome zu erhalten: »Ich hatte kaum die Hände E.s ergriffen, so hörte man Joeys (eines E. kontrollierenden Geistes) spitze Stimme Befehle hinter dem Vorhang erteilen: Steck nur hinein die Hand — so, so, tiefer so! Nun schnell ins Wasser! Darauf wurde der betreffende Geist aufgefordert, das Experiment zu wiederholen. Tiefer! Was? Zu heiß? Unsinn, tiefer, so!, ... Darauf hörte ich die feine Paraffinform der Hand auf den Zinkboden des Kaltwassereimers auffallen ... Derselbe Prozeß wiederholte sich. Der Vorhang wurde geöffnet, und man überzeugte sich, daß ich E.s Hände festhielt, wie auch, daß in dem kleinen abgegrenzten Raum kein sichtbares Wesen anwesend war. Die Formen, die außerordentlich zart und doch fest genug waren, so daß wir sie, freilich mit Vorsicht, in die Hände nehmen konnten, lagen auf dem Boden des Wassereimers ... Was sofort auffiel, war, daß sie beide, weit über die Handwurzel hinauf, ein Stück des Armes zeigten.« Weniger zufrieden mit den Leistungen E.s zeigte sich Dessoir: »Dem wackeren E. übergab ich ein Stück Leder, aus dem mehrere Streifen so ausgeschabt waren, daß sie an beiden Enden mit dem ganzen Stück zusammenhingen, und ließ seine Geister ersuchen, in diese Streifen Knoten zu zaubern — nichts dergleichen geschah.«
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Effluvium
 
Ego
 
     

 

Weitere Begriffe : Buddhi | Chuang Tzu | Andrews, Mary
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.