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Derwische

 
       
  Derwische, pers.: »Bettler«; Bez. im Islam für einen heiligen Mann, der sich zum Sufismus bekennt, aber nicht unbedingt einem der zahlreichen Derwisch-Orden angehören muß. Die in Klöstern lebenden D. stehen unter der Aufsicht eines Scheichs (pers. Pir), tragen geflickte Mäntel und verrichten gemeinsame Andachtsübungen, zu denen bei den Mevleviten (von arab. mevlana »Meister«) auch Tänze gehören. Dieser Orden wurde von Jalai al-din Rumi (geb. 1207) gegründet. Die Zeremonie, die von dem Scheich überwacht wird, beginnt mit der Musik einer Rohrflöte, wodurch das Verlangen nach einer Vereinigung mit Gott symbolisiert werden soll. Der schwarze Mantel und das weiße Hemd, den die D. dieses Ordens tragen, erinnern an Grab, Grabstein und Leichentuch. Der Tanzboden steht für das Jüngste Gericht. Der ekstatische Tanz Zikr), der in einem Trancezustand endet, stellt die Bewegung der Planeten in Beziehung zur Sonne (Symbol des Scheichs) dar. Der im 15. Jh. von Bektash aus Bokhara gegründete gleichnamige Orden führt seine Anfänge auf Ahmed Yesevee, den Schwiegervater Mohammeds, zurück. Die D. dieses Ordens müssen einen siebenstufigen Weg zurücklegen, der eine geistige Verwandtschaft zwischen dem Scheich als dem Hüter des Wissens des Ordengründers und dem Adepten herstellen soll. Nach einer strengen Prüfung, die ein Jahr dauern kann, legt der Scheich dem Adepten den mit drei Knoten versehenen Gürtel um und überreicht ihm als Ordenszeichen einen Stein aus Alabaster. Den D. wird von orthodoxen Moslems vorgeworfen, daß ihnen das Wohlergehen ihres Ordens wichtiger sei als der islamische Glauben.  
 

 

 

 
 
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