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Der Glanz von Visionen

 
       
  Während der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts beschloß der Wiener Zweig des Hauses Rothschild, die Aktivitäten eines intelligenten und ehrgeizigen jungen Fürsten namens Otto von Bismarck zu finanzieren. Mit ihrer Unterstützung ergriff der Fürst die Kontrolle über Preußen, dem größten der deutschsprachigen Kleinstaaten in Mitteleuropa und machte sich an die Expansion seiner Domäne.
Im Jahre 1866 beseitigte Bismarck mit einem Sieg über Österreich den Einfluß dieses Landes in Deutschland und zog mit einer 700 000 Mann starken Armee zum Sieg gegen die Franzosen in die Schlacht bei Sedan. Die Geschichtsschreibung belegt, daß die internationalen Bankers die Ereignisse gelenkt haben, die zu der Schlacht führten.
Am 9. Januar 1871 wurde König Wilhelm I. von Preußen formal zum Kaiser des neuen Deutschen Reiches ausgerufen - worin sich vier Königreiche und 21 Fürstentümer in Mitteleuropa vereinigt hatten. Bismarck wurde der erste Kanzler Deutschlands.
Nachdem er, der »Eiserne Kanzler«, von Wilhelm II. im Jahr 1880 demissioniert worden war, zeigten sich die deutschen Kanzler zunehmend aggressiver gegenüber den anderen Nationen. Rothschilds Plan begann fehlzuschlagen.
Deutschland war vor der scheinbar unüberwindlichen Macht des englischen Imperiums nicht in völliger Ehrfurcht erstarrt. Die Deutschen glaubten an die früher von Bismarck geäußerte Meinung: »England mit all seinem Getue und Gehabe hat hundert schwache Stellen und es weiß, daß ein Konflikt mit einer fast gleichstarken Macht seinen Untergang bedeutet.«
Das militärische Fieber war in den Anfangsjahren dieses Jahrhunderts so stark, daß deutsche Offiziere häufig auf »Den Tag« tranken, an dem England der Krieg erklärt werden würde. Nicht wenige erkannten »den Glanz der Vision vor deutschen Augen«, der dafür sorgte, daß »der Sieg so nah schien, um deutsches Blut in Erwartung des Triumphes schneller zirkulieren zu lassen«.
Als eine Folge des unerwartet schnellen Aufstiegs des Deutschen Reiches in den Rang einer Weltgroßmacht fing das berühmte »Gleichgewicht der Mächte« in Europa an, abzubrückeln. Viele Nationen begannen, »ihren eigenen Kram zu machen«.
Wie Nicholas John Spykman in seinem Buch »America s Strategy in World Politics«, 1940, ausführt, hatte England »eine aktive Rolle bei den meisten Koalitionen gespielt, die zur Einschränkung der aufstrebenden Kontinentalmächte gebildet worden waren. Derjenige, der das Gleichgewicht der Mächte ausspielt, kann keine Freunde von Dauer haben.
Seine Hingabe kann für keinen spezifischen Staat bestimmt sein, sondern nur für das Machtgleichgewicht. Der Verbündete von Heute ist der Feind von Morgen. Es gehört zum Zauber der Machtpolitik, daß er einem keine Zeit läßt, seiner Freunde überdrüssig zu werden. Englands Ruf als perfides Albion ist das unvermeidliche Ergebnis seiner Lieblingsbeschäftigung, das Gleichgewicht der Mächte aufrecht zu erhalten.«
Mit dem Zusammenbruch der Struktur dieses Gleichgewichtes ging die Schwächung der wirtschaftlichen Hebelwirkung einher, die die Geldmonopolisten auf eine Nation ausüben konnten, die aus der Reihe tanzte.
 
 

 

 

 
 
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