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Adler, Alfred

 
       
  Adler, Alfred (1870-1937), österr. Psychologe und Psychiater, der zunächst ein Schüler von Freud war, dann aber eine eigene Lehre, die Individualpsychologie, begründete. Im Gegensatz zu Freud entstehen die Grundkonflikte des Menschen nicht aus dem Spannungsverhältnis zwischen Trieben (Libido) und geistigen Hemmungen, sondern aus dem individuellen Streben nach Macht und Geltung und der Verpflichtung, sich in eine Familie, Gemeinschaft und Gesellschaft einzuordnen. Dieser Machttrieb ist die Kompensation (lat.: »Ausgleich«) von Minderwertigkeitsgefühlen. Für die moderne Esoterik ist seine Traumpsychologie (Träume) von Interesse. Der Traum gehört zu den Kunstgriffen, die dem Machtstreben zum Sieg verhelfen sollen. Der Traum ist für ihn das bewußte Vortasten zum bewußten Machterwerb. Der Mensch will nach A. immer »oben« sein. Wenn er dies nicht am Tage erreichen kann, dann verbirgt sich dieser Wunsch in seinem Unterbewußtsein und tritt nachts in seinen Träumen in Erscheinung. Da in den Träumen häufig Erlebnisse aus den früheren Jahren, besonders der Kindheit eines Menschen behandelt werden, so ist dies für A. ein Beweis, daß der Machttrieb schon im Kindesalter als Selbstbehauptungstrieb vorhanden ist. Träume sind immer ein Anzeichen dafür, daß ein Mensch mit Konflikten nicht fertig wird. Bei der Deutung eines Traumes ist die Rückführung der Traumbilder auf unpersönliche Symbole wenig hilfreich, weil dabei den individuellen Problemen und Konflikten eines Menschen kaum Rechnung getragen wird. Folglich geht er bei seinen Traumanalysen immer den kürzesten Weg zu der jeweiligen Lebenssituation eines Menschen. Fallträume bedeuten für ihn, daß ein Mensch Angst hat, seine Stellung zu verlieren. Ehrgeiz äußert sich in Flugträumen. Werke: Studien über die Minderwertigkeit von Organen (1907), Praxis und Theorie der Individualpsychologie (1918) u. Technik der Individualpsychologie (1928/30).

Adler, Alfred (1870-1937), Begründer der Individualps., eine von der Psychoanalyse abgespaltene tiefenps. und psychotherapeutische Richtung. Die Individualps. sieht menschliches Verhalten durch zwei Prinzipien bestimmt: das situationsbedingte Minderwertigkeitsgefühl (»Organminderwertigkeit«) und 2. den Versuch, dieses Minderwertigkeitsgefühl durch ein entsprechendes Machtstreben auszugleichen, zu »kompensieren«. Bei der Kompensation wird unterschieden nach Weiterentwicklung der zugrunde liegenden Funktion oder Entwicklung einer Ersatzfunktion. Eine besonders starke, über das Notwendige hinausgehende Kompensation nennt man »Überkompensation«. Im Hinblick auf die Pps. ließen sich Manifestationen des personengebundenen Spuks — individualps. gesehen — so verstehen: Die Organminderwertigkeit wird in einem Grade erlebt, die eine normale Kompensation, d. h. das Erringen sozialer Anerkennung, ausgeschlossen erscheinen läßt, deshalb wird versucht, ihr in paranormaler Überkompensation zu begegnen. Der Leidensdruck, unter dem manche Bezugspersonen des Spuks stehen, schließt diese Deutung keineswegs aus. Werke Bibl.
 
 

 

 

 
 
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