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Östliches Paradies

 
       
  Seit Jahrhunderten halten sich Berichte über ein reales östliches Gegenstück zu unserem Paradies. 1933 veröffentlichte James Hilton eine Abenteuernovelle über zwei Piloten, die im Himalaja abstürzten und dort eine von der Welt abgeschnittene Gesellschaft vorfinden. Im Buch hieß dieses Paradies Shangri La. Das Buch erweckte starkes Interesse in der Öffentlichkeit. In ihm wird eine Gemeinschaft beschrieben, die sich nur den gesammelten Weisheiten der historischen Künste und Wissenschaften widmen kann, da sie in einem abgeschlossenen Gebiet lebt, wo die Abgeschiedenheit die Zeit stillstehen lässt.
Nach dem Erfolg des Buches ging die Menschheit auf die Suche nach dem östlichen Paradies, das es irgendwo in Tibet oder in der Mongolei tatsächlich geben sollte. Nach der Sage hieß dieser Ort dort »Chang Shambhala«, »Ort der Ruhe im Norden«. In frühzeitlichen buddhistischen Schriften wird er als die Quelle geheimer Weisheiten beschrieben. Der Name lautet dort »Kalachakra«.
Der Geologe Andrew Thomas fasst in seinem Buch »Shambhala« verschiedene übereinstimmende Traditionen aus China, Indien, Tibet und Russland zusammen: »Im Fernen Osten gibt es einen von alters her überlieferten und weit verbreiteten Glauben, dass dort, in den unzugänglichen Gebieten Asiens, an einem abgesonderten Ort eine Gruppe von Erleuchteten lebt. Auch die Historiker und Philosophen des alten Roms und Griechenlands erwähnen in ihren Schriften diesen Ort. Pythagoras ist angeblich nach Hindustan gereist.«
In allen diesen Gebieten existieren Mythen über die Inseln der Glückseligkeit. Shambhala selbst soll etwas nordöstlich von Tibet liegen. Die Menschen in den unwirtlichen Gebieten beschreiben die Traumstadt so: »Inmitten der hohen Berge gibt es unzugängliche Täler. Viele heiße Quellen sorgen für eine reiche Vegetation. Viele seltene Pflanzen und Heilkräuter wachsen auf dem vulkanischen Untergrund. Es gibt auch heiße Springquellen im Hochgebirge. Und wer kennt schon die Labyrinthe dieser Berge?«
Reisende fanden Lamas und Mystiker, die in der unwirtlichen Monotonie der grandiosen Berglandschaft von Tibet leben und dort eine besondere Kontrolle über ihren Geist und Körper erlangt haben. Berichtet wird von Asketen in dünnen Hemden oberhalb der Schneegrenze und von schwebenden Menschen Gravitationsrätsel). Da soll es die Fähigkeit der »Lung gom pas«Läufer geben, eine Trainingsmethode, die mystische Konzentration voraussetzt. Sie macht den Körper leicht, sodass er lange Strecken unglaublich schnell zurücklegen kann. Westliche Besucher berichten von einem Läufer, der 20 Kilometer in 20 Minuten zurücklegte.
In zahlreichen Büchern ist der angebliche Standpunkt von Shambhala beschrieben worden. Aber wie beim Mythos von Atlantis gibt es keine gesicherten Kenntnisse. Die Spekulationen reichten von der Wüste Gobi, über die Kun Lun Berge, die Mongolei, das Altaigebirge bis – Tunguska in Sibirien. Die Theosophische Gesellschaft, die 1875 gegründet wurde und sich dem Glauben verschrieb, dass die Menschheit bereits in verschiedenen rassischen Formen auf einer Anzahl von heute untergegangenen Kontinenten, einschließlich Atlantis und Lemuria, existiert hat, meint, dass es eine ewige Weisheit gibt, die darauf wartet, wieder entdeckt zu werden. Die Theosophen sind außerdem der Meinung, dass Shambhala der Ursprung dieses Wissens ist, aber keine fühlbare materielle Form besitzt und eher eine Geistesgemeinschaft ist: »Wie der Himmel, existiert es auf dieser Welt. Aber in einer anderen Dimension.«
 
 

 

 

 
 
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