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Mesmer, Franz Anton

 
       
  Mesmer, Franz Anton (1734-1815), Arzt und Astrologe, der die Theorie des animalischen Magnetismus entwickelte und dem Mesmerismus seinen Namen gab, einer Vorform der Hypnose. Mesmer promovierte 1766 an der Universität Wien und begann dann den »Magnetismus« bei seinen Patienten anzuwenden. Seine erste Klientin war Fräulein Osterlin, eine Epileptikerin. Mesmer brachte Magneten an ihren Armen und Beinen an, und die Zuckungen verschwanden innerhalb von sechs Stunden. Später ging er nach Paris und eröffnete dort eine Arztpraxis, in der er reiche Adelige behandelte. Er selbst trug bei seiner Behandlung ein Lederwams, um sein eigenes »magnetisches Fluidum« abzuschirmen, während sich seine Patienten um eine mit Wasser und Eisenspänen gefüllte Wanne herumsetzten. Eiserne Stableiter ragten aus dem Wasser, die die untereinander durch eine Leitung verbundenen Patienten ergreifen mußten, um so einen Kreis zu bilden, der die »Kraft« einschloß. Nach Mesmers Auffassung ging nun der »Magnetismus« von der Wanne auf die Patienten über und heilte sie von ihren Krankheiten. Wie der französische Wissenschaftler Jean Bailly angab, der Mesmers Verfahren untersuchte, »magnetisierte« dieser seine Patienten auch mittels seiner Finger oder eines Stabes, den er vor ihren Gesichtern oder über erkrankten Organen auf und ab bewegte. Die Wirkung war sehr unterschiedlich. Laut Bailly blieben manche ruhig und spürten überhaupt nichts, während andere zu husten und spucken anfingen, Schmerzen litten oder sich zu erwärmen und zu schwitzen begannen.

Mesmer, Franz Anton, manchmal fälschlich Friedrich Anton (1734-1815), dt. Arzt, Begründer der Lehre vom animalischen Magnetismus. In seiner Dissertatio physico-medica de planetarum influxu (»Dissertation über den physiologischen Einfluß der Planeten«, 1766) behauptete M. Einflüsse der Himmelskörper auf das menschliche Nervensystem; u. a. versuchte er, Astrol. und Medizin miteinander zu verbinden. Sein späteres Werk ist in dieser Arbeit, die auf den Lehren von Fludd, Helmont, Maxwell und Paracelsus aufbaut, bereits angelegt. M. postulierte auch ein organisches universales Fluidum, eine »magnetische« (soll heißen: fernwirkende) Kraft, die er für therapeutisch nutzbar hielt. Er praktizierte zunächst in Wien, dann längere Zeit in Paris und schließlich in Deutschland. Vor allem in Paris erregte M. großes Aufsehen: Viele Ärzte bekannten sich zu seiner Lehre u. übernahmen seine Heilmethoden (sein berühmtester Schüler war Charles d’Eslon, 1750 bis 1786, der in seinem bekannten Werk Observations sur lt magnetisme animal, 178o, dt. 1781, die Essentials des Mesmerismus zum ersten Mal zusammenfaßte); in den Schaufenstern sah man sein Bild, Dichter besangen ihn, und als er in der Boulevardkomödie Les docteurs modernes verspottet wurde, kam es 1784 zu einem regelrechten Theaterskandal. Die frz. Akademie griff ein, und die von ihr eingesetzte Untersuchungskommission gelangte zu einem für M. vernichtenden Ergebnis. M. kam aus der Mode und zog sich an den Bodensee zurück. Nach seinem Tode erfuhr der animalische Magnetismus, wenn auch nur vorübergehend, eine gewisse Anerkennung; eine zweite von der Akademie eingesetzte Kommission revidierte das Urteil der ersten. Das paranormale Wahrnehmungsvermögen bezeichnete M. bereits als »Sechsten Sinn« des Menschen. Manche Autoren sprechen ihm auch mediumistische Fähigkeiten zu. — Werke Bibl.
 
 

 

 

 
 
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