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Klopfen

 
       
  Klopfen, Klopftöne und pochende Geräusche sind einfache und, wie es scheint, universale PK-Phänomene. Sie können spontan oder provoziert auftreten, sich auf wenige Schläge beschränken (Jung) oder über größere Zeiträume hin immer wieder in großer Zahl und oft zu bestimmten Zeiten erfolgen. Beschäftigt man sich mit dem Phänomen, so kann es geschehen, daß eine intelligente Steuerung des K.s bemerkbar wird. Manchmal hört das K. ohne erkennbaren Grund wieder und für immer auf, manchmal ist es nur das Vorspiel zu massiveren Spukmanifestationen. Der Verdacht einer akustischen Halluzination ist zumindest in den Fällen ausgeschlossen, in denen es gelang, das K. durch Tonbandaufnahmen zu objektivieren; aber auch bei einer größeren Anzahl von Zeugen ist die Annahme einer Massenhalluzination außerordentlich unwahrscheinlich. Vom November 1958 bis Januar 1959 ereignete sich im Internat des Klosters St. Ursula in Brig, Schweiz, ein »Klopfspuk«, der nicht sehr dramatisch verlief, sich auch nicht zu gewaltigeren Phänomenen auswuchs, der aber in einer Nachuntersuchung 1964 ps. interessantes Material erbrachte: Am 25. 1. 1958 gegen 22 Uhr ertönte an der Tür eines von 8 Mädchen belegten Schlafraumes ein Pochen, als begehre jemand Einlaß. Man zog Zeugen hinzu, ’die Direktorin, 2 Patres, Lehrschwestern, alles in allem waren 14 Personen Zeugen. Das K. erfolgte nur bei Dunkelheit, immer an der gleichen Stelle (in halber Türhöhe, wo man üblicherweise anklopft), in Intervallen von I 5—o Minuten jeweils 6 rasch aufeinanderfolgende Töne. Ca. 3 m von der Tür entfernt lag eines der Mädchen auf dem Rücken im Bett, »mit eigenartigem Lächeln« und als einzige ohne Anzeichen von Furcht. »Die im Dunkeln mit dem Rücken gegen die inwendige Seite der Tür lehnende Direktorin war sehr erstaunt, das kommende Klopfen jeweils im voraus deutlich zu verspüren: es war, als ob vom Bett jener X. (das gen. 15jährige Mädchen) ... ein Kraftstrom ausginge, den die an der Tür stehende Direktorin jeweils in der Zwerchfellgegend empfing und warm in sich hochsteigen fühlte. Das dann jeweils hörbar einsetzende 6malige Klopfen an der Türe verspürte sie deutlich im Rücken.« Auch andere Beobachter spürten im voraus den Beginn des Klopfens. »Die Direktorin konnte jeweils auch mit Bestimmtheit sagen, daß die Klopfserie für heute beendet sei.« X. hatte seinerzeit Mühe, dem Unterricht zu folgen (nach nichtbestandenem Examen verließ sie das Internat), und war ziemlich unausgeglichen; Phantasien, die sie als reale Erlebnisse schilderte, zeigen eine verfrühte Erlebnisbereitschaft und vielleicht hysteroide Züge. »Die in der empfindsamen, innerlich vereinsamten X. angestauten psychologischen Triebkräfte — in denen bei ungenügenden Schulleistungen auch kompensierender Geltungsdrang mitgewirkt haben mochte — manifestierten sich durch erwünschtes, Aufsehen erregendes Klopfen, ... eine ihr unbewußt wohl einige Sensation und Genugtuung bereitende >Triebabfuhr:.« Wie in dem dargelegten Fall sind sehr oft Jugendliche und meist Mädchen Bezugspersonen solcher Erscheinungen (was nicht bedeuten muß, Mädchen seien einschlägig begabter; wahrscheinlich haben oder hatten in unserer Kultur Knaben leichter andere Möglichkeiten, Aufmerksamkeit zu erregen). Daneben werden aber auch Fälle berichtet — und vor allem an ihnen ist der Volksglaube interessiert —, wo K. als Sterbebettphänomen auftritt: Die hauptsächlichen Muster sind dabei K. in der Bettlade und Abmelden durch K. am Fenster oder an (in) der Wand. Raps.  
 

 

 

 
 
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