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H. P. LOVECRAFT

 
       
  H(oward). P(hillips). Lovecraft (1890-1937) veröffentlichte zu Lebenszeiten hauptsächlich in »Schund«-Science-fictionund Horrormagazinen, und als er starb, war er außerhalb dieser Leserkreise fast unbekannt. Seine Leserschaft und sein Ruf sind seither stetig gewachsen, und inzwischen gehört er zu den meistgelesenen Autoren aller Zeiten. Er hat post mortem Filme, Fernsehshows und Computerspiele inspiriert. H. P. L. (so unterschrieb er seine Briefe) führte ein recht einsames Leben und war nur einmal für ein paar Monate verheiratet. Seine Heimatstadt Providence, Rhode Island, verließ er nur selten. Belesen (er las bereits mit vier Jahren klassische Literatur) und bewußt verschroben, hielt er sogar seine Freunde auf Distanz, schrieb ihnen allen jedoch lange Briefe, die einen Sinn für Humor zeigten, der in seinen Erzählungen verborgen blieb oder höchstens als misanthropische Ironie auftauchte. Seine frühen Werke zeigen Einflüsse von Edgar Allen Poe und Lord Dunsany, aber er entwickelte bald seinen eigenen Stil, der auf wissenschaftlicher Literatur basierend eine Stimmung ernster, fast pedantischer Skrupulosität schafft, die den Leser über recht plausible Stufen zu schockierend bizarren Höhepunkten führen. Seine wichtigsten Geschichten, die den »Cthulhu-Mythos« enthalten, handeln von der Vorstellung, dass wir Menschen mickrige und armselige Kreaturen sind, die in der unendlichen Raumzeit von viel stärkeren und seltsameren Wesen umgeben sind, die uns überhaupt nicht leiden können. Diese Art Werk reflektiert den Atheismus des erwachsenen Lovecraft und seine »Visionen« von heidnischen Göttern, die er als einsames und sehr einfallsreiches Kind manchmal hatte. Im Cthulhu-Mythos existieren gottähnliche Wesen gottähnlich im Vergleich zu uns -, aber sie sind nur Teil eines sinnlosen Universums, und es ist wahrscheinlicher, dass sie uns eher auffressen, als uns irgendeinen Gefallen zu tun. Viel vom Cthulhu-Mythos ist auf dem Necronomicon aufgebaut, von dem auch behauptet wird, dass es nie existiert hat, bis Lovecraft es erfand. Die Ausgabe von Neville Spearman erklärt, wie Lovecraft dazu kam, die John-Dee-Übersetzung zu lesen, die Lovecrafts Vater von der Grand Orient Lodge of Egyptian Freemasonry in Providence geliehen hatte. Kenneth Grant, Outer Head eines Zweiges des Ordo Templi Orientis, meint, dass die Cthulhu-»Monster« allegorische Figuren sind, Symbole für die interstellaren Mächte, die mit Meister Crowleys Magick (Bewußtseinsveränderung) kontaktiert werden können; Lovecraft konnte sie sich wegen seiner konservativen und anti-mystischen Einstellung nur in Horrorbildern vorstellen; Crowley dagegen sah in ihnen eine Quelle der Erleuchtung, die über menschliches Maß hinausgeht.  
 

 

 

 
 
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