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Bauchtanz, orientalischer

 
       
  Bauchtanz, orientalischer, ein sehr alter Kulttanz, der Teil eines Fruchtbarkeitsritus zu Ehren der »Großen Göttin« war, die auch als Erdmutter oder -göttin verehrt wurde. Er besteht aus ruckartigen, von den Bauchmuskeln dirigierten Bewegungen und Zusammenziehungen des Unterleibes, die von Hüftbewegungen begleitet werden. Dabei neigt sich die Tänzerin entweder nach hinten oder nach vorne. Diese Körperbewegungen werden von Knack-und Schnalzgeräuschen der Finger u. Hände akustisch untermalt. Der B., der sich in der islam. Welt bis in die Gegenwart als erotisch betonter Kunsttanz erhalten hat, ist auf einer ägypt. Wandmalerei aus der 18. Dynastie (um 1400 v. Chr.) nachweisbar. Im Hohenlied (A. T. Bibel), einer Sammlung von Liebesliedern babylon. oder ägypt. Ursprungs, fordert Salomo seine Geliebte Sulamith (griech.: Salome) auf, für ihn zu tanzen. Man vermutet hierin eine Anspielung auf den Ischtar u. Tammuz-Mythos der Babylonier, der den Lauf der Vegetation symbolisiert. Ischtar, die ihren toten Mann Tammuz aus der Unterwelt befreien will, tanzt einen Schleiertanz, der als Willkommenstanz oder Tanz der Salome bekannt wurde. In der griech. Mythologie trifft die Erntegöttin Demeter bei der Suche nach ihrer Tochter Persephone, die in die Unterwelt entführt wurde, auf eine Frau namens Baubo (griech. »Bauch«), die sie durch Tänze zum Lachen bringt. In den griech. Heiligtümern der »Großen Göttin« oder »Erdmutter« (griech.: Gaia) in Delphi und Delos stehen »Nabelsteine« (griech.: Omphalos), die man sich als die Mitte der Welt und den Ursprungsort der Menschen vorstellte. Auch der Tanz der Hexen beim - Sabbat, der aus obszönen Körperbewegungen bestand, ist ursprünglich Teil eines solchen Vegetationskultes gewesen. Die moderne Esoterik versucht den B. wieder als den ältesten Tanz der Frauen zu entdecken. Durch die rhythmisch-schwingenden Beckenbewegungen wird besonders der Unterleib durchblutet, entspannt und gelockert.  
 

 

 

 
 
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